Sodbrennen: Nur Patienten mit „echtem“ GERD profitieren von Laparoskopie

Patienten mit therapierefraktärem Sodbrennen und einer Refluxkrankheit profitieren eher von einem laparoskopischen Eingriff als von einer medikamentösen Therapie, wie die Ergebnisse einer Studie US-amerikanischer Gastroenterologen vermuten lassen. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Patienten mit Sodbrennen und einer Refluxkrankheit, die nicht mehr auf die Behandlung mit einem Protonenpumpenhemmer ansprechen, werden unterschiedlich behandelt. Manche erhalten eine refluxreduzierende Medikation wie Baclofen, andere eine operative oder laparoskopische Fundoplicatio nach Nissen und wieder andere ein Mittel gegen die viszerale Hypersensitivität, etwa den Neuromodulator Desipramin. Der Gastroenterologe Professor Stuart J. Spechler vom Baylor Scott & White Center for Esophageal Diseases und seine Kollegen stellten die Hypothese auf, dass bei Patienten, die ganz sicher an Sodbrennen und einem gastroösophagealen Reflux (GERD) leiden, bei Nichtansprechen auf eine Behandlung mit einem Protonenpumpenhemmer eher von einem operativen Eingriff als von einer alternativen Medikation profitieren. Sie überprüften die Hypothese mithilfe einer Studie, an der ursprünglich fast 400 Patienten teilnahmen, die wegen therapierefraktären Sodbrennens die Klinik aufsuchten. Exakte klinische Evaluation wichtig Insgesamt 288 Patienten wurden aus der Studie ausgeschlossen, weil sie den Aufnahmekriterien nicht genügten, etwa, weil sich die Symptome in einem zweiwöchigen Therapieversuch mit Omeprazol doch noch besserten oder weil sie eine Ösophaguserkrankung hatten, die nicht dem GERD entsprach. Letztlich standen für die Randomisierung 78 Patienten zur Verfügung, die therapierefraktär auf eine zweimal tägliche Behandlung mit einem Protonenpumpenhemmer waren: 27 Patienten wurden chirurgisch versorgt, 25 medikamentös mit Omeprazol plus Baclofen sowie Desipramin je nach Symptomatik behandelt, und 26 erhielten ein Scheinpräparat. Die geringe Zahl der Patienten, die letztlich die Studienkriterien erfüllt hatten, unterstreiche, wie wichtig die exakte klinische Evaluation der Erkrankung sei, so die Ärzte. Unter anderem wurde zur Diagnose die 24h-pH-Metrie-MII (multikanale intraluminale Impedanzmessung) genutzt. Primärer Endpunkt der Studie war der Therapieerfolg, beurteilt anhand des GERD-HRQL-Scores nach zwölf Monaten. Ein Therapieerfolg lag vor, wenn der Score um mindestens 50% verringert war, wobei die gesundheitsbezogene Zufriedenheit umso schlechter war, je höher die Punktwerte – zwischen 0 und 50 – waren. Therapieerfolg bei zwei von drei Studienteilnehmern Nach Angaben der Gastroenterologen verzeichneten sie bei 18 der 27 Patienten (67%) in der Gruppe mit laparoskopischer Versorgung nach einem Jahr einen Therapieerfolg. In der Gruppe mit medikamentöser Therapie war das nur bei 7 von 25 Patienten (28%) und in der Kontrollgruppe bei nur drei der 26 Patienten (12%) der Fall. Der Unterschied zwischen chirurgischer und medikamentöser Gruppe war mit p = 0,007 signifikant. Die Wahrscheinlichkeit für einen Therapieerfolg war demnach in der Gruppe mit laparoskopischer Fundoplicatio um mehr als das Fünffache höher als in der Kontrollgruppe. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welchen Nutzen hat bei Patienten mit Sodbrennen, die unter einer Therapie mit einem Protonenpumpenhemmer keine Linderung erfahren, eine operative Behandlung? Antwort: Im Vergleich zu Patienten, die medikamentös behandelt wurden, ist die Erfolgsrate durch eine laparoskopische Fundoplicatio nach Nissen nach einem Jahr signifikant höher, und zwar beurteilt anhand des krankheitsbezogenen GERD-Zufriedenheitsscore. Bedeutung: Patienten, bei denen sichergestellt ist, dass sie tatsächlich an einer Protonenpumpenhemmer-refraktären Refluxkrankheit leiden, profitieren von dem operativen Eingriff. Einschränkung: Kleine Fallzahlen, Placeboeffekt nicht eruierbar, mehrere Studienprotokollergänzungen.

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