Erschienen in:
22.02.2016 | Zwerchfellhernie | Schwerpunkt: Reflux und Dysphagie
Antirefluxchirurgie bei gastroösophagealer Refluxkrankheit
verfasst von:
Prof. Dr. med. Paul M. Schneider, PD Dr. med. Peter P. Grimminger
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Die laparoskopische Antirefluxchirurgie (LARC) ist eine etablierte Therapie für die Behandlung der gaströsophagealen Refluxkrankheit (GERD). Die weltweit häufigsten Verfahren sind die Fundoplicatio nach Nissen, nach Toupet oder seltener nach Dor. Für eine operative Behandlung der GERD kommen ausschließlich Patienten in Betracht, bei denen eine ausgeprägte Symptomatik mit langfristiger Behandlungsnotwendigkeit besteht. Vorrausetzungen für die LARC sind eine gründliche Evaluation der Beschwerden, eine standardisierte Diagnostik mittels pH-Metrie, oberer Endoskopie, Manometrie und Bariumbreischluck sowie eine kritische Indikationsstellung. Ideale Kandidaten leiden an typischen Refluxsymptomen und sprechen auf die Behandlung mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) an. In der aktuellen LOTUS-Studie wurde gezeigt, dass bei dieser Patientengruppe die Ergebnisse der LARC und der symptomadaptierten medikamentösen Behandlung mit PPI hinsichtlich der Kontrolle des Sodbrennens gleichwertig sind. Patienten mit symptomatischem Volumenreflux unter PPI-Behandlung stellen eine weitere potenzielle Behandlungsgruppe dar. Große Vorsicht ist bei allen Patienten geboten, die nicht auf eine PPI-Behandlung ansprechen. Die LARC hat bei kritischer Indikationsstellung und ausreichender Erfahrung des Operateurs eine niedrige Morbidität und Mortalität mit sehr guten Langzeitergebnissen. Reoperationen bei fehlgeschlagener Antirefluxchirurgie sind selten und sollten nur von erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden. Neuere Verfahren, wie die laparoskopische Applikation eines Magnetrings um den unteren Ösophagussphinkter (LINX®), die transorale inzisionslose Fundoplicatio (EsophyX™) oder die Elektrostimulation des unteren Ösophagussphinkters (EndoStim™) sind derzeit noch in klinischer Erprobung.