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Erschienen in:
08.08.2019 | Pflege | Originalien
Gefährdungsanalyse für Studierende im Krankenpflegepraktikum
Systematische Evaluation und Bewältigung arbeitsbedingter Risiken mittels Szenario-Analyse nach ONR 49002-2 im Rahmen einer Pilotstudie
Erschienen in: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie | Ausgabe 6/2019
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Einleitung
Seit 2013 ist im Bachelor-Studiengang Gesundheitsökonomie der Hochschule RheinMain ein verpflichtendes Krankenpflegepraktikum von 2 Monaten Dauer vorgesehen. Dies stellt eine gefahrengeneigte Tätigkeit mit Risiken für Patienten und Studierende dar. Daher wurde eine Risikobeurteilung durchgeführt, um durch geeignete Maßnahmen diese Risiken zu minimieren und andernfalls entstehende Haftungsrisiken für die Hochschule zu berücksichtigen.
Methoden
Mittels Szenario-Analyse nach ONR 49002-2 wurden die wesentlichen Risiken für die Patienten- und Mitarbeitersicherheit unter Annahme des „credible worst case“ beurteilt. Auf Basis dieser Analyse wurden Präventionsmaßnahmen vor Beginn der Entsendung der ersten Kohorte in ein Pflegepraktikum abgeleitet, umgesetzt und Maßnahmen zur Überprüfung der Wirksamkeit festgelegt.
Ergebnisse
Fünf Risiken wurden als relevant und als in dieser bisherigen Ausprägung ohne weitere Intervention nicht tragbar angesehen: nosokomiale Infektionen, Verzögerung einer Notfallbehandlung, Nadelstichverletzungen (NSV), mangelhafte Beachtung bzw. Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen und fehlerhafte Handlungen im Brandfall sowie Übernahme überfordernder, unbeaufsichtigt durchgeführter Tätigkeiten. Basierend auf der Risikoanalyse wurden eine arbeitsmedizinische Vorsorge, eine Kurzzeitlehrintervention vor Aufnahme der praktischen Tätigkeit und eine schriftliche Belehrung etabliert.
Diskussion
Durch die präventive, systematische Risikobeurteilung konnten die wesentlichen Risiken durch anerkannte Präventionsmaßnahmen für alle Betroffenen minimiert werden. Die Anwendung der Szenario-Technik erwies sich hierbei als hilfreich und sollte bei der Beurteilung komplexer Risiken auch abseits von Gefährdungsbeurteilungen in Betracht gezogen werden.