In diesem Kapitel werden unterschiedliche Gefäßauffälligkeiten gemeinsam abgehandelt. So spielen Knick- und Schlingenbildung v.a. als Erschwernisse der doppler- und duplexsonographischen Untersuchung eine wesentliche Rolle. Gefäße können im Verlauf nicht optimal nachverfolgt werden oder die Anwendung der Winkelkorrekturfunktion ist erschwert oder unmöglich. In diesen Fällen sind insbesondere die Befunde im vor- und nachgeschalteten Gefäß zur Abschätzung evtl. bestehender Stenosen wichtig. Prädilektionsstellen für Knick- und Schlingenbildungen sind die distale A. carotis interna und die Aa. vertebrales. Hypoplasien der A. carotis sind selten, meist poststenotisch oder bei Dissektionen und damit sekundär. Hypoplasien der A. vertebralis sind demgegenüber relativ häufig und finden sich bei 5–10% der Bevölkerung. Sie können eine Rolle bei der Entstehung von Dissektionen oder Vertebralisverschlüssen spielen. Arteriovenöse Fehlbildungen und Fisteln führen zu meist zu einer ausgeprägten Zunahme des Strömungsvolumens im «Feeder»-Gefäß mit auch erniedrigter Pulsatilität der Strömungskurve. Mittels Orbitabeschallung kann eine Karotis-Sinus-Cavernosus-Fistel detektiert werden. Intrakranielle Fisteln werden bevorzugt nach abgelaufenen Sinusthrombosen benachbart zu venösen Blutleiten gefunden. Typisch sind exzessive Steigerungen der Strömungsgeschwindigkeit, z.T. mit Möwenschreiphänomen.