Erschienen in:
25.11.2021 | Kaposi-Sarkom | Leitthema
Primäre maligne Gefäßtumoren
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. E. Sebastian Debus, Justus Müller
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Die Beteiligung von Gefäßen bei nichtvaskulären Tumoren ist immer ein Hinweis auf ein fortgeschrittenes lokales Tumorwachstum. Nur bei gleichzeitigem Nachweis von Fernmetastasen liegt in dieser Situation jedoch prinzipiell eine funktionelle Irresektabilität vor. Bei Einbruch des Tumors in das Gefäßlumen muss in einem hohen Prozentsatz mit der Ausbildung auch von hämatogenen Mikrometastasen gerechnet werden. Sind keine Fernmetastasen nachweisbar, sollte eine radikale En-bloc-Resektion ohne Rücksicht auf anatomische Grenzen mit dem Ziel einer R0-Situation angestrebt werden. Eine nachfolgende Rekonstruktion der Gefäße ist meist erforderlich. Da das Operationsgebiet möglicherweise adjuvant bestrahlt oder chemotherapiert werden muss, sollte auf die Verwendung von autologem Material Wert gelegt werden und eine extraanatomische Rekonstruktion in Betracht gezogen werden. Besteht im Rahmen der präoperativen Abklärung der Verdacht auf einen extravasalen Primärtumor, so ist das frühzeitige Einbeziehen der betroffenen Disziplinen bei Planung und Durchführung des Eingriffes erforderlich.