Erschienen in:
01.03.2012 | Schwerpunkt
Gefäßsonographie
verfasst von:
Dr. H. Stiegler
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Die Sonographie der Gefäße befasst sich mit der Darstellung der Arterien, der Venen und der Veränderungen im Gewebe bei lymphatischen Erkrankungen. Der Bogen spannt sich arteriell von der endothelialen Dysfunktion über die Verbreiterung der Intima-Media-Dicke (IMD) bis hin zur Beurteilung von stenosierenden oder dilatierenden Gefäßveränderungen wie Stenosen, Verschlüssen oder Aneurysmen. Die Sonographie ermöglicht Einblicke in eine Reihe funktioneller Gefäßerkrankungen, so z. B. die Differenzierung zwischen primärem und sekundärem Raynaud-Syndrom, die Diagnose von Gefäßkompressionen wie dem Entrapment-Syndrom unterschiedlicher Gefäßabschnitte oder dem chronisch rezidivierenden Kompartmentsyndrom. Die Gefäßsonographie ist von zentraler Bedeutung in der Diagnostik seltener Erkrankungen wie der Großgefäßvaskulitis, der arteriellen Dissektion und der zystischen Adventitiadegeneration sowie bei der Differenzierung von Gefäßmalformationen – insbesondere im Kindes- und Jugendalter. Zudem ermöglicht sie ultraschallgesteuerte Interventionen und Verlaufsuntersuchungen. Die Sonographie ist in der Diagnose und Differenzialdiagnose der Beinvenenthrombose das bildgebende Verfahren der ersten Wahl und erlaubt Verlaufsuntersuchungen, die in den Risikoscore für die Entwicklung einer Rezidivvenenthrombose eingehen. Mithilfe von Ultraschalluntersuchungen gelingt nicht nur die Beurteilung der Genese und Schwere der chronisch-venösen Insuffizienz, sie erlauben auch die Therapieführung und Kontrolle der verschiedenen Verfahren in der Varikosetherapie.