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Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 6/2017

15.09.2016 | Intelligenzminderung | Originalien

Stepping Stones Triple P

Längerfristige Effekte der Stepping Stones SPZ Multicenterstudie

verfasst von: Dipl.-Psych. O. A. Hampel, R. Hasmann, N. Karpinski, L.-S. Gießelmann, S. E. Hasmann, C. Hubig, K. Böcking, T. Hasmann, L. R. Volkert, D. Böhm, L. Melder, A. Walter, S. Schlaich, S. Engler-Plörer, R. W. Holl, F. Petermann

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 6/2017

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Zusammenfassung

Es wird über die Ergebnisse der 1‑Jahres-Katamnese des Stepping Stones Triple P Erziehungstrainings berichtet. Patienten: Von 179 Eltern, die zu Beginn an der Stepping Stones Multicenterstudie teilgenommen haben, verblieben 47 Eltern, von denen zur 1‑Jahres-Katamnese vollständige Datensätze vorlagen. Die Kinder weisen unterschiedliche körperliche, seelische und geistige Behinderungen mit unterschiedlichen Schweregraden auf. Methode: Die Bewertung der längerfristigen Effekte auf das Erziehungsverhalten erfolgte mit dem EFB-K (Kurzform des „Erziehungsfragebogens“), die Erfassung der Belastung der Eltern durch negative emotionale Zustände („Depression“, „Angst“ und „Stress“) mit der DASS-21. Zur Bestimmung von Effekten des Trainings auf Verhaltensprobleme der Kinder wurde die DBC (Developmental Behaviour Checklist) eingesetzt. Zur Analyse der hohen Drop-Out-Raten wurden die Häufigkeitsverteilungen der Gruppen mit und ohne vollständigen Datenrücklauf bei den drei Interventionsgruppen, den vorliegenden Behinderungsgruppen und Gruppen mit oder ohne psychosoziale Belastung verglichen. Ergebnisse: Eltern wiesen in allen Skalen zum Erziehungsverhalten (EFB-K) eine signifikante Abnahme dysfunktionalen Erziehungsverhaltens auf. In den Interventionsgruppen konnte eine Verringerung des erlebten Stresses festgestellt werden. Diskussion: Die Befunde können als Beleg für die längerfristige positive Unterstützung von Eltern und Kindern durch das Stepping Stones Triple P Erziehungstraining gewertet werden.
Fußnoten
1
Dieses Studiendesign mit 2 randomisierten Interventionsgruppen (TAU vs. TAU + StSt) und einer nichtrandomisierten Interventionsgruppe (TAU + StSt) wurde aufgrund der Empfehlungen der Ethikkommission der Ärztekammer des Saarlandes gewählt. Diese äußerte einerseits ethische und versorgungsrechtliche (§119 SGB V) Bedenken gegen eine reine Warte-Kontroll-Gruppe ohne Zugang zu medizinischer SPZ-Behandlung bei teils komplex beeinträchtigten Kindern mit Entwicklungsstörungen oder Behinderungen und schlug alternativ eine Standardbehandlung vor. Die Ethikkommission regte an, Familien, die eine Randomisierung ablehnten, auch eine Teilnahme am StSt Triple P Elterngruppentraining zu ermöglichen (nichtrandomisierte Qualitätssicherungsstudie). Im Konsens mit der Ethikkommission erhielten alle Patienten der TAU-Gruppe nach 3 Monaten die Möglichkeit, ebenfalls an einem StSt-Elterngruppentraining teilzunehmen.
 
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Metadaten
Titel
Stepping Stones Triple P
Längerfristige Effekte der Stepping Stones SPZ Multicenterstudie
verfasst von
Dipl.-Psych. O. A. Hampel
R. Hasmann
N. Karpinski
L.-S. Gießelmann
S. E. Hasmann
C. Hubig
K. Böcking
T. Hasmann
L. R. Volkert
D. Böhm
L. Melder
A. Walter
S. Schlaich
S. Engler-Plörer
R. W. Holl
F. Petermann
Publikationsdatum
15.09.2016
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 6/2017
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-016-0175-y

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