Erschienen in:
21.11.2019 | Gelenkinfektionen | Leitthema
Nachweis von Cutibacterium in der Schulterchirurgie
Inzidenz und therapeutische Konsequenz
verfasst von:
J. F. Schader, Dr. med. R. Hudek, PD Dr. med. A. Trampuz, Prof. Dr. med. M. Scheibel
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Anzahl an schulterchirurgischen Operationen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Mit zunehmenden diagnostischen Möglichkeiten, chronische periprothetische Infektionen zu detektieren, ist die Inzidenz der Cutibacterium-Infektion (früher Proprionibacterium) in der Schulterchirurgie gestiegen.
Fragestellung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Diagnostik, Inzidenz und therapeutischer Konsequenz der Cutibacterium-Infektion in der Schulterchirurgie mit dem Ziel, langwierige und kostenträchtige Krankheitsverläufe nach schulterchirurgischen Eingriffen zu vermeiden.
Ergebnisse
Verschiedene Studien identifizierten Cutibacterium als den häufigsten pathogenen Keim bei periprothetischen Schulterinfektionen. Jedoch sollte bedacht werden, dass der Nachweis des Cutibacterium im Schulterbereich auch ohne klinische Zeichen einer Infektion vorliegen kann und nicht immer eine sofortige therapeutische Konsequenz gezogen werden muss. Die aktuellen Richtlinien zur Therapie beinhalten eine Implantatentfernung sowie eine antimikrobielle Therapie für 12 Wochen.
Schlussfolgerung
Es sollte ein größeres Bewusstsein über die Inzidenz von Cutibacterium-Infektionen in der Schulterchirurgie herrschen. Die Evidenz der aktuellen Therapieempfehlung sollte durch weitere prospektive, randomisierte, kontrollierte Studien geprüft werden.