Erschienen in:
01.10.2006 | Originalien
Genauigkeit der Linsenstärkenberechnung und Zentrierung einer asphärischen Intraokularlinse
verfasst von:
K. A. Becker, M. P. Holzer, A. J. Reuland, Prof. Dr. G. U. Auffarth
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Asphärische Intraokularlinsen (IOLs) sollen die optischen Abbildungsqualitäten von IOLs weiter verbessern. Damit diese allerdings zur Geltung kommen können, ist sowohl das Erreichen einer genauen postoperativen Refraktion als auch eine zentrale Positionierung der IOL erforderlich.
Methode
Bei 43 Augen von 43 Patienten im Alter von 70,9±8,3 Jahren wurde nach komplikationsloser Kataraktoperation in Tropfanästhesie eine Tecnis-IOL (Fa. AMO, Ettlingen) implantiert. Die Stärkenberechnung der implantierten IOL erfolgte sowohl mit der Holladay-, der Haigis- und der SRK-II-Formel. Im Durchschnitt erfolgte nach 6 Monaten eine genaue Bestimmung der postoperativen Refraktion und der Dezentrierung. Die Dezentrierung wurde anhand von Spaltlampenbildern mit einem Bildverarbeitungsprogramm ausgewertet.
Ergebnisse
Der präoperative korrigierte Visus (LogMAR) von 0,47±0,25 (Dezimalvisus 0,4±0,2) stieg 6 Monate postoperativ auf 0,1±0,11 (Dezimalvisus 0,8±0,1, sphärisches Äquivalent +0,3±0,6 dpt) an. Die Differenz zwischen der Zielrefraktion und der postoperativen Refraktion betrug für die Holladay-Formel 0,64±0,11 dpt, für die Haigis-Formel −0,21±0,11 dpt und für die SRK-II-Formel 0,97±0,15 dpt. Die mittlere Dezentrierung der IOL vom Zentrum des Hornhautlimbus betrug 0,4±0,1 mm.
Schlussfolgerungen
Für die asphärische Tecnis-IOL werden in der Literatur sehr gute postoperative funktionelle Ergebnisse berichtet [
14,
16,
17,
18,
19,
20]. Diese werden durch eine genaue Berechnung der Linsenstärke und durch eine gute Zentrierung der IOL im Kapselsack gefördert. In dieser Studie zeigte die Haigis-Formel die geringsten Abweichungen zwischen der berechneten Zielrefraktion und der postoperativ erreichten Refraktion.