29.01.2022 | Geriatrie und Gerontologie | Themenschwerpunkt
Interprofessionelle Teambildung – ein hochschulübergreifendes Qualifizierungsprogramm
verfasst von:
Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Bernhard Heimbach, Ines Himmelsbach, Hauke Schumann
Erschienen in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
|
Ausgabe 3/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Mit der wachsenden Zahl älterer und alter sowie von Multimorbidität, kognitiven Einschränkungen und Frailty betroffener Patient*innen im Krankenhaus und der Ausweitung der Langzeitpflege steigen die Herausforderungen in geriatrischen und gerontologischen Versorgungssettings. Sich verändernde Familienstrukturen lassen soziale Netzwerke und Ressourcen brüchig werden. Diese Entwicklung erfordert eine starke interprofessionelle Teambildung und Vernetzung der relevanten Akteure im Pflege- und Gesundheitswesen.
Ziele
Ein Qualifizierungsprogramm für Studierende der Medizin, der Sozialen Arbeit und pflegerelevanter Studiengänge wurde etabliert. Teilnehmende sollen hierin gemeinsam lernen, sich fallbezogen mit Anliegen und Bedarfen geriatrischer Patient*innen zu beschäftigen sowie geeignete Behandlungs- und Interventionspläne zu entwickeln.
Methode
Das Qualifizierungsprogramm zur interprofessionellen Teambildung wurde in der Förderphase als Pilotvorhaben erprobt und mithilfe des Freiburger Fragebogen Interprofessionelle Lernevaluation (FILE) wissenschaftlich evaluiert (n = 78).
Ergebnisse
Bei rund 98 % der Befragten erfährt das Programm eine hohe Zustimmung. Die Veränderungsmessung zeigt verbesserte Teamkompetenz und -fähigkeit.
Schlussfolgerung
Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen und Professionen bereits im Studium ein Lernfeld für interprofessionelles Lernen und Arbeiten zu eröffnen, schafft eine gute Basis für eine gelingende interprofessionelle Teambildung in der Fach- und Berufspraxis. Das vorgestellte hochschulübergreifende und interprofessionelle Lehrprojekt ist inzwischen mit dem Lehrmodul „Der geriatrische Patient“ an den beteiligten Hochschulen curricular fest verankert. Es ist damit ein mögliches Modell für ähnliche Vorhaben.