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Erschienen in:

07.09.2023 | Geriatrie und Gerontologie | Themenschwerpunkt

Lebensstilintegriertes funktionelles Training zur Sturzprävention

Wie und warum verändert sich das Gehverhalten?

verfasst von: Christoph Endress, Michael Schwenk, Christian Werner, Clemens Becker, Carl-Philipp Jansen

Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2023

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Zusammenfassung

Hintergrund und Zielsetzung

Das Lifestyle-integrated-Functional-Exercise(LiFE)-Programm ermöglicht eine Steigerung der körperlichen Aktivität. Bisher ist unklar, wie sich das Aktivitätsmuster hinsichtlich der Dauer der Gehepisoden ändert.

Ziel der Arbeit

Die Veränderungen der kurzen bzw. langen Gehepisoden innerhalb von 6 Monaten sollen untersucht und die Faktoren, die mit diesen Veränderungen im Zusammenhang stehen, sollen überprüft werden.

Material und Methoden

Bizentrische randomisierte Nichtunterlegenheitsstudie mit 309 älteren Erwachsenen (78,7 ± 0,3 Jahre; 73,5 % weiblich), die das LiFE-Programm in Kleingruppen (gLiFE; n = 153) oder individualisiert (LiFE; n = 156) durchführten. Gehepisoden wurden mithilfe des Instruments activPAL 4micro erfasst; es wurde zwischen Gehepisoden mit einer jeweiligen Dauer < 10 s, < 20 s und > 60 s unterschieden. Die Veränderungen der Gehepisoden zwischen Baseline und 6 Monaten wurden überprüft; die Effektstärke (Cohens d) der Veränderungen wurde ermittelt. Einflussfaktoren der Gehepisodenveränderungen wurden mithilfe multipler Regression modelliert.

Ergebnisse

Die Gehepisoden mit den Dauern < 10 s und < 20 s wiesen in beiden Interventionsgruppen signifikante Steigerungen auf, nicht aber jene mit der Dauer > 60 s. Einfluss auf die Veränderung der Gehepisoden zwischen Baseline und Sechsmonatsmessung hatten die Gehdauer und die durchschnittliche Schrittzahl/Tag. Maße der objektiven und subjektiven Funktion lieferten einen sehr geringen, aber signifikanten Beitrag zur Varianzaufklärung der Veränderung.

Diskussion

Das LiFE-Programm entfaltet seine Wirkung vornehmlich als Verhaltensintervention. Kurze Gehepisoden bieten kumuliert ein großes Potenzial zur Steigerung der körperlichen Aktivität. Dies kann insbesondere für Personen in institutionellen Settings oder jene, die sich längeres Gehen (außerhäuslich) nicht mehr zutrauen, von gesundheitsförderlichem Nutzen sein.
Literatur
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Metadaten
Titel
Lebensstilintegriertes funktionelles Training zur Sturzprävention
Wie und warum verändert sich das Gehverhalten?
verfasst von
Christoph Endress
Michael Schwenk
Christian Werner
Clemens Becker
Carl-Philipp Jansen
Publikationsdatum
07.09.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie / Ausgabe 6/2023
Print ISSN: 0948-6704
Elektronische ISSN: 1435-1269
DOI
https://doi.org/10.1007/s00391-023-02230-y

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