26.01.2024 | Geriatrie und Gerontologie | Themenschwerpunkt
Soziotechnische Innovationen und Partizipation
verfasst von:
Prof. Dr. Claudia Müller, Prof. Dr. Carolin Kollewe
Erschienen in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Doppelnatur soziotechnischer Systeme benötigt neue Gestaltungsparadigmen, die über herkömmliche informatisch-instrumentelle Ansätze hinausgehen. Mit der Erkenntnis, dass digitale Anwendungen die soziale Praxis verändern, aber auch gesellschaftliche Einflüsse die IT-Gestaltung beeinflussen, müssen Gestaltungsprinzipien sich an realweltlichen Praktiken orientieren und an situierten Aneignungsformen der avisierten Nutzendengruppen. Dies gelingt mit neueren Ansätzen des „practise-based design“, das auf ethnographiegestützten und partizipativen Gestaltungsprinzipien basiert und eine Reihe von Grundannahmen partizipativer Ansätze in der Gerontologie teilt.
Ziel des Beitrags
Der Beitrag möchte grundlegende Ansätze des Practise-based design aus dem Umfeld der Sozioinformatik erläutern und mit partizipativen Ansätzen in der Gerontologie in Verbindung setzen.
Material und Methoden
Der Beitrag entwickelt eine interdisziplinäre Perspektive auf die Gestaltung soziotechnischer Systeme.
Ergebnisse und Diskussion
Es werden interdisziplinäre Verbindungslinien aufgeführt, die aktuelle Entwicklungsvorhaben inspirieren können und einen Korridor öffnen für Weiterentwicklungen analytischer, konzeptueller und methodisch-methodologischer Perspektiven. Die Diskussion bietet interdisziplinäre Ansätze für die Konzeption, Gestaltung und Aneignung von IT-Anwendungen und Dienstleistungen für und mit älteren Menschen auf der Basis partizipativer und qualitativ-empirischer Vorgehensweisen. Damit wird angestrebt, die IT-Gestaltung stärker auf situierte Praktiken, soziokulturelle Kontexte und „Sense-making“-Prozesse älterer Personen auszurichten.