Erschienen in:
02.03.2018 | Ernährung | Schwerpunkt: Medizin für den ganzen Menschen
Refeeding-Syndrom
Pathophysiologie, Risikofaktoren, Prophylaxe und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. R. Wirth, R. Diekmann, G. Janssen, O. Fleiter, L. Fricke, A. Kreilkamp, M. K. Modreker, C. Marburger, S. Nels, M. Pourhassan, R. Schaefer, H.‑P. Willschrei, D. Volkert, Arbeitsgruppe Ernährung und Stoffwechsel der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Das Refeeding-Syndrom ist eine potenziell lebensbedrohliche Komplikation, die zu Beginn einer Ernährungstherapie bei mangelernährten Patienten bzw. nach der Wiederaufnahme der Ernährung nach einer Fasten- oder Hungerperiode entstehen kann. Bei Kenntnis der Risikofaktoren und der Pathophysiologie kann der Entwicklung eines Refeeding-Syndroms wirksam vorgebeugt werden bzw. dieses bei frühzeitiger Erkennung wirksam behandelt werden. Die initiale Bestimmung des Thiaminspiegels und der Serumelektrolyte, inklusive Magnesium und Phosphat, sowie gegebenenfalls deren Supplementierung, ein langsamer Kostaufbau und die engmaschige Überwachung der Serumelektrolyte spielen dabei eine zentrale Rolle. Da das Refeeding-Syndrom wenig bekannt ist und die Symptomatik sehr vielgestaltig sein kann, wird diese Komplikation sehr häufig nicht erkannt, insbesondere vor dem Hintergrund von schwerer Erkrankung und Multimorbidität. Die vorliegende Übersicht soll den gegenwärtigen Wissensstand zusammenfassen und für die Bedeutung des Refeeding-Syndroms sensibilisieren.