01.09.2014 | Leitthema
Geschlechtsspezifische Inanspruchnahme bei der Arzneimittelversorgung in verschiedenen Lebensphasen
verfasst von:
PD Dr. F. Hoffmann, MPH, C. J. Bachmann, D. Boeschen, G. Glaeske, J. Schulze, G. Schmiemann, R. Windt
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die geschlechtsspezifische Arzneimittelversorgung in verschiedenen Lebensphasen exemplarisch für jeweils eine relevante Erkrankung zu analysieren. Hierzu wurde eine Kohorte von 1,7 Mio. Versicherten der Gmünder ErsatzKasse (GEK) untersucht, die in jedem Quartal des Jahres 2009 mindestens 1 Tag versichert war. Wir selektierten anschließend je Altersgruppe Personen mit ambulanten Diagnosen für folgende Erkrankungen: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) (0 bis 17 Jahre), Hypothyreose (18 bis 49 Jahre), Osteoporose (50 bis 79 Jahre) und koronare Herzkrankheit (80 + Jahre). Die Analysen fanden auf Wirkstoffebene statt. Insgesamt zeigten sich sowohl bei den zur Behandlung der ausgewählten Erkrankungen eingesetzten Wirkstoffen geschlechtsspezifische Unterschiede (z. B. werden Mittel zur Behandlung der ADHS häufiger bei männlichen und zur Behandlung der Hypothyreose häufiger bei weiblichen Versicherten verschrieben), aber auch bei weiteren bei diesen Personengruppen eingesetzten Mitteln. Nicht immer lassen sich eindeutige Erklärungen (wie z. B. der Arzneimittelzulassungsstatus) für diese Ergebnisse finden.