Erschienen in:
29.10.2019 | CME
Soziale Ungleichheit und psychische Gesundheit
verfasst von:
Dr. sc. hum. A. Hoell, Dipl.-Gerontologe, M.A., H. J. Salize
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 11/2019
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Zusammenfassung
Soziale Ungleichheit bezieht sich auf die ungleiche Verteilung gesellschaftlichen Wohlstands, worunter auch die Ressource Gesundheit fällt. Mittels Indikatoren der sozialen Ungleichheit können Beziehungen zwischen sozialer Ungleichheit und psychischer Gesundheit für alle Altersgruppen in Deutschland hergestellt werden. Die psychische Gesundheit der Bevölkerung folgt sozialen Gradienten, worunter die lineare Beziehung zwischen sozialer Statusgruppe und Gesundheitszustand verstanden wird. Grundlegende Determinanten sind kulturelle, soziale, politische und geographische Verhältnisse, die mit der genetischen Ausstattung und epigenetischen Prozessen wechselwirken. Diese Determinanten beeinflussen auch die Bewältigung der lebensphasenspezifischen Entwicklungsaufgaben und haben damit eine herausragende Bedeutung für die Entstehung psychischer Störungen. Die Maladaption auf chronischen Stress ist für die gesundheitliche Ungleichheit zentral. Techniken zur Stressbewältigung können auf Verhaltensebene Abhilfe schaffen.