Erschienen in:
01.08.2018 | Plötzlicher Säuglingstod | Einführung zum Thema
Gesunde Lebensführung
Primäre Prävention von Gesundheitsstörungen
verfasst von:
Prof. Dr. G. Jorch
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 8/2018
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Auszug
Unser Alltag in Klinik und Praxis ist weitgehend geprägt durch Diagnostik und Behandlung von Krankheiten. Bei bereits bestehender Gesundheitsstörung, wie z. B. Asthma bronchiale oder akutem Schädel-Hirn-Trauma, werden die Mittel der modernen Medizin angewandt, um Verschlechterungen aufzuhalten und Komplikationen zu verhüten. Manche Krankheiten, z. B. Phenylketonurie, sind so schwerwiegend, dass eine Prävention bei bereits manifester Erkrankung (Gesundheitswissenschaftler nennen sie „tertiär“) unzureichend ist. Hier ist die Screeningdiagnostik hilfreich, um durch ein spezifisches Gesundheitsrisiko bedrohte Kinder idealerweise bereits unmittelbar nach der Geburt zu identifizieren und eine Behandlung zu ermöglichen, die die Manifestation der Krankheit und der Krankheitsfolgen verhindert („sekundäre Prävention“). Die „primäre“ Prävention hingegen richtet sich an die Gesamtpopulation eines Jahrgangs. Durch Gestaltung des Lebensumfeldes, Beratung und Unterweisung werden die Risiken für die Entstehung von Gesundheitsstörungen beseitigt oder mindestens deutlich gesenkt. Dieses Konzept mit Sicherstellung einer hinreichenden Ernährung, Durchsetzung von Hygieneregeln und Einführung von Impfungen hat sich bereits in der Anfangszeit der modernen Kindermedizin bewährt und wesentlich zur Senkung der Säuglingssterblichkeit von mehr als 200/1000 Lebendgeborenen, die den ersten Geburtstag nicht erreichen, auf unter 5/1000 Lebendgeborenen beigetragen. …