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22.04.2021 | Gesundheitspolitik | Nachrichten

Zi beobachtet Trend

Notfallpatienten werden ambulant zunehmend von Niedergelassenen versorgt

verfasst von: Dr. Florian Staeck

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Immer mehr Notfallpatienten werden von niedergelassenen Haus- und Fachärzten behandelt. Das zeigt eine Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

Die Zahl ambulant behandelter Notfälle ist rückläufig, dagegen werden immer mehr Notfallpatienten von niedergelassenen Haus- und Fachärzten behandelt. Das geht aus einer Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor, die die Entwicklung der ambulanten Notfallversorgung seit 2009 untersucht hat.

Im Jahr 2016 wurden 10,67 Millionen Notfallpatienten in Krankenhäusern versorgt, drei Jahre später waren es noch 10,27 Millionen. Anders stellt sich im gleichen Zeitraum die Entwicklung im ärztlichen Bereitschaftsdienst dar: Dort stieg die Patientenzahl von 8,76 Millionen (2016) auf 9,05 Millionen (2018), um sich 2019 schließlich bei 8,82 Millionen einzupendeln (siehe Grafik).

So hat sich die ambulante Notfallversorgung entwickelt

Unsere Grafik zeigt, wie sich die ambulante Notfallversorgung im Zeitraum zwischen 2009 und 2019 entwickelt hat. Angegeben ist die Zahl der ambulanten Notfälle (rote Linie), die Zahl der in Klinik-Notaufnahmen behandelten Notfallpatienten (orange) und die Zahl der vom ärztlichen Notdienst behandelten Notfallpatienten (grün) im Verlauf der Jahre. Die Angaben stammen vom Zi.

ambulante Notfallversorgung © Ärzte Zeitung; ths

© Ärzte Zeitung; ths | Quelle: Zi-Paper „Entwicklung der ambulanten Notfallversorgung in Deutschland von 2009 bis 2020

Mittel der Wahl: 116117 und Bereitschaftsdienstpraxen

Zi-Vorstand Dr. Dominik von Stillfried liest aus diesen Zahlen eine „Trendumkehr“ heraus: „Weg von den Notfallambulanzen, hin zum ärztlichen Bereitschaftsdienst.“ Anders als oft noch von Gesundheitspolitikern unterstellt, gelinge es den KVen immer häufiger, ambulante Notaufnahmen im Krankenhaus zu vermeiden.

Zentrale Instrumente dafür sei zum einen die telefonische Terminvermittlung von Akutfällen: Angaben der KBV zufolge ist die Zahl der Anrufe unter der 116117 seit 2016 um 1,7 auf acht Millionen gestiegen. Zum anderen sind inzwischen bundesweit 830 Bereitschaftspraxen etabliert worden – 660 an oder in der Nähe von Kliniken.

Das Diagnosespektrum legt nahe, dass sich eine Arbeitsteilung zwischen den Versorgungsebenen gebildet hat: Prägen in der Klinik vor allem Patienten mit Verletzungen sowie das Muskel-Skelett-System betreffende Diagnosen das Bild, so kommen in Bereitschaftsdienstpraxen häufig Patienten mit Infektionskrankheiten – akuten Infektionen der oberen Atemwege oder Tonsillitis – oder mit Wunden und kleineren Verletzungen.

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05.12.2018 | Link

Ärzte Zeitung

Dieser Beitrag stammt aus der Feder unserer Kollegen der Ärzte Zeitung. Noch mehr Beiträge zu Gesundheits- und Berufspolitik, aber auch zu Praxisthemen wie Abrechnung und Recht finden Sie bei Ärzte Zeitung Online.

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