Erschienen in:
01.08.2009 | Übersicht
Gewichtsveränderungen unter Antiepileptikagabe
verfasst von:
Prof. Dr. F. Rosenow, H.M. Hamer, K.M. Klein
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Antiepileptika („antiepileptic drugs“, AED) werden in der Regel über mindestens einige Jahre als Dauertherapie eingenommen. Daher ist die Langzeitverträglichkeit eines AED von großer Bedeutung für dessen Auswahl. Gewichtsänderungen stellen eine bedeutsame Nebenwirkung dar, da sowohl eine relevante Gewichtszunahme als auch -abnahme mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert sein kann. Leider verhalten sich einige gerade auch der neueren AED nicht gewichtsneutral. Zu einer Gewichtszunahme können vor allem Valproat (VPA) und Pregabalin (PGB), aber auch Gabapentin (GBP) und fraglich ebenso Carbamazepin (CBZ) führen. Dagegen kann die Dauergabe von Topiramat (TPM), Zonisamid (ZNS), Felbamat (FBM) und wohl auch der kürzlich zugelassenen Rufinamid (RFM) und Stiripentol (STP) mit einer Gewichtsabnahme vergesellschaftet sein. Lamotrigin (LTG), Phenytoin (PHT), die Barbiturate, Levetiracetam (LEV), Lacosamid (LCM) und Oxcarbazepin (OXC) gelten als gewichtsneutral. Die beobachteten Gewichtsänderungen gehen teilweise mit einer gleichgerichteten Veränderung von Appetit und Nahrungsaufnahme einher. Auch genetische Faktoren sind wahrscheinlich für die AED abhängigen Gewichtsveränderungen relevant.