18.10.2023 | Gicht | Originalien
Gicht (ICD-10: M10): Eine retrospektive Analyse der Daten des histopathologischen Arthritisregisters der DGORh
verfasst von:
Fabian Zucchero Nöllner, Matteo Dufour, Nada El Hamrawi, Martin Liebisch, Andreas Niemeier, Prof. Dr. med. Veit Krenn
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 9/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Gicht gilt als die häufigste inflammatorische Arthritis der Welt. Im Jahr 2018 wurde das histopathologische Arthritisregister der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) gegründet. Ziel dieses Registers ist die systematische Datenerhebung von Gelenkpathologien. Im Rahmen einer medizinischen Masterarbeit an der Sigmund Freud Privatuniversität (Wien, Österreich) konnten die Daten der dokumentierten Gichtfälle retrospektiv analysiert und statistisch ausgewertet werden.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Analyse war es, die Prävalenz der Gicht zu ermitteln, die Lokalisationen der Gicht im Bewegungsapparat zu beschreiben und die Sensitivität der klinischen Gichtdiagnostik zu erheben.
Material und Methoden
Durch die Kooperation des medizinischem Versorgungszentrums für Histologie, Zytologie und Molekulare Diagnostik Trier GmbH (MVZ-HZMD-Trier GmbH; Deutschland) mit etwa 190 verschiedenen Kliniken und Praxen wurden 7595 Gewebeproben und Datensätze im Arthritisregister der DGORh registriert. Alle Gichtfälle, die zwischen dem 01.01.2018 und dem 20.01.2020 dokumentiert wurden (N = 102), konnten zusätzlich retrospektiv analysiert, validiert und statistisch bearbeitet werden.
Ergebnisse und Diskussion
Die Prävalenz der Gicht, bezogen auf die im Arthritisregister hinterlegten Fälle, beträgt 1,34 %. Von den insgesamt 108 histopathologisch nachgewiesenen Uratkristalldepositionen bzw. Gichtgranulomen befanden sich 76 im Bereich der unteren Extremitäten (70,37 %), 30 im Bereich der oberen Extremitäten (27,78 %) und 2 in den Gelenken der Wirbelsäule (1,85 %). Die Sensitivität der klinischen Gichtdiagnostik konnte auf 73,53 % bestimmt werden. Diese Ergebnisse betonen die Bedeutsamkeit der Histopathologie als einen wichtigen Bestandteil in der Gichtdiagnostik.