Erschienen in:
08.11.2019 | Die Verbände informieren
DIGITALE SCHEININNOVATIONEN BEFÜRCHTET
GKV-Spitzenverband kritisiert das Digitale-Versorgung-Gesetz
verfasst von:
Springer Medizin
Erschienen in:
NeuroTransmitter
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Ausgabe 11/2019
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Auszug
Anlässlich einer Podiumsdiskussion des GKV-Spitzenverbandes Ende Oktober 2019 in Berlin wurden die Positionen deutlich: Der GKV-Spitzenverband, also das Beschlussgremium der gesetzlichen Krankenkassen, wünscht sich zwar eine bessere Krankenversorgung durch Digitalisierung und Innovation. Gleichzeitig befürchtet er, digitale „Scheininnovationen“ finanzieren zu müssen. Die Bewertung digitaler Produkte sei unklar. Außerdem müsse die GKV ein Jahr lang die von den EDV-Firmen verlangten Herstellerpreise bezahlen. Dabei seien die Entwicklungszyklen digitaler Software-Produkte sehr kurz, sodass sich immer neue Einjahreszeiträume aneinanderreihen würden. So entstehe praktisch eine Wirtschaftsförderung der digitalen Gesundheitsindustrie auf Kosten der GKV. Die Linke befürchtete in der Podiumsdiskussion einen schlecht gesteuerten Zielsuchprozess durch das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG). Maria Klein-Schmeinck, MdB der Grünen, kritisierte, dass der Umgang mit den häufigen und gebräuchlichsten Gesundheits-Apps, also Medizinprodukte niedriger Risikoklasse, nicht geregelt sei. CDU-MdB Tino Sorge möchte erstmals digitale Anwendungen in die GKV-Regelversorgung einführen. Im Rahmen einer „chancengetriebenen Diskussion“ müsse man nun im DVG erste Leitplanken einziehen. …