Erschienen in:
06.07.2018 | Glaukom | Originalien
Glaukome im stationären Leistungsgeschehen in Deutschland in 2015
verfasst von:
Dr. rer. medic. U. Hahn, Dr. med. F. Kretz, Dr. med. J. Koch
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Zielsetzung
Strukturmerkmale der stationären Versorgung bei Glaukomerkrankungen in Haupt- und Belegabteilungen werden beschrieben, konkret die Häufigkeit und Verteilung der Glaukomdiagnosen als Haupt- und Nebendiagnosen nach Fachabteilungen zum einen und Diagnosenfallzahlen, Operationen bzw. Prozeduren und Patientencharakteristiken der 4 glaukomspezifischen Diagnosis Related Groups (DRGs) zum anderen.
Methode
Sekundärdatenanalyse mittels G‑DRG Browser 2015/2016 des Institutes für Entgeltsysteme im Krankenhaus.
Ergebnisse
30 % der 156.524 Glaukomdiagnosen waren Hauptdiagnosen, 24 % Nebendiagnosen in ophthalmologischen Fachabteilungen, 46 % Nebendiagnosen in anderen Fachabteilungen. Am häufigsten war das „primäre Weitwinkelglaukom“ (40 %), andere Fachabteilungen kodierten überwiegend „sonstige bzw. nicht näher bezeichnete Glaukome“. Glaukome als Hauptdiagnose wurden in 20 DRGs kodiert, in allen ophthalmologischen DRGs waren Glaukome Nebendiagnosen. Die glaukomspezifischen DRGs (C06Z, C07A, C07B, C64Z) unterschieden sich in Fallzahlen und Leistungen, hingegen wenig in Diagnosespektren. Patienten/innen waren überwiegend weiblich, älter und mit geringen Komorbiditäten bzw. Komplikationen. In der DRG C64Z wurde häufig die Diagnose H40.0, Glaukomverdacht kodiert, darunter wurden ausschließlich konservative Prozeduren erbracht. Nur 6 % der Glaukompatienten/innen wurden von Belegabteilungen versorgt. Abweichend von Hauptabteilungen dominierte die operative C06Z, und Operationen, Diagnosespektrum und Patientenmerkmerkmale wiesen kaum Unterschiede auf.
Diskussion und Schlussfolgerung
Mit 20 % der Hauptdiagnosen durchdrangen Glaukome die stationäre ophthalmologische Versorgung. Glaukome waren jedoch in anderen Fachabteilungen (als Nebendiagnosen) häufig. Glaukompatienten/innen wurden mehrheitlich in Hauptabteilungen versorgt, die Patienten/innen der Belegabteilungen wiesen jedoch gleiche Charakteristiken auf.