Erschienen in:
15.05.2020 | Glaukom | Originalien
Pachymetrie mit einer Videospaltlampe
verfasst von:
Dr. Marcus-Matthias Gellrich, Dr. med. Karsten Hufendiek
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel
Vorstellung und Anwendung eines pachymetrischen Verfahrens, das auf einem definierten optischen Schnitt an der Spaltlampe beruht.
Methoden und Probanden
An insgesamt 103 Augen (68 mit Glaukom und 35 bei Patienten mit Keratokonus) wurde die sichtbare Breite eines unter 45° einfallenden optischen Schnittes an der Spaltlampe bestimmt. Die gemessenen Werte wurden mit externen Pachymetriewerten dieser Augen verglichen, um einen Proportionalitätsfaktor zur pachymetrischen Abschätzung aus den Spaltlampendaten zu ermitteln.
Ergebnisse
Aus einer linearen Regression zwischen externer Pachymetrie und sichtbarer Breite des optischen Schnitts an der Spaltlampe ergab sich ein Proportionalitätsfaktor von 1,71. Wendet man diesen Faktor auf die einzelnen Messungen an, weichen die an der Spaltlampe bestimmten Pachymetriewerte bei 82 von 103 der Augen höchstens 40 µm von den externen Werten ab.
Diskussion
Mithilfe eines definierten optischen Schnittes lassen sich an einer Spaltlampe klinisch verwertbare Aussagen zur zentralen Hornhautdicke bei Krankheitsbildern wie Glaukom und Keratokonus machen. Die Abweichung von extern gemessenen Werten liegt zu 80 % im Bereich der bekannten Schwankungsbreite der Hornhautdicke im Tagesverlauf. Ähnlich wie bei anderen pachymetrischen Verfahren steigert sich die Verlässlichkeit der Bestimmung der Hornhautdicke an der Spaltlampe bei Anwendung im Seitenvergleich oder Zeitverlauf am selben Auge.