Erschienen in:
01.09.2005 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Glaukomrisiko und Hornhautdicke
verfasst von:
A. G. Böhm
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 9/2005
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Zusammenfassung
Der Augeninnendruck ist nach wie vor der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung eines glaukomatösen Schadens. Neuere Studien weisen darauf hin, dass auch die Hornhautdicke ein Risikofaktor für die Entstehung einer glaukomatösen Schädigung darstellt. Eine mögliche Ursache hierfür könnte sein, dass die Hornhautdicke die Messung des Augeninnendruckes beeinflusst. Es konnte gezeigt werden, dass bei der Applanationstonometrie nach Goldmann die Messwerte mit der Hornhautdicke korrelieren. Dicke Hornhäute führen zu einer falsch hohen Messung des Augeninnendruckes und dünne zu einer falsch niedrigen. Ob es sich bei der Hornhautdicke als Risikofaktor für das Glaukom um einen reinen Messfehler oder einen Ausdruck biomechanischer Besonderheiten der Glaukomaugen handelt, ist nicht mit Sicherheit geklärt. Ein großer Teil des Hornhauteffektes beruht sicherlich auf dem Messfehler bei der Augeninnendruckmessung. Durch die Nichtberücksichtigung der Hornhautdicke können Messfehler entstehen, die zu Fehldiagnose und fehlerhafter Behandlung führen können. Aus diesem Grund sollte die Messung der Hornhautdicke bei Patienten mit einem Glaukom oder Glaukomverdacht nicht fehlen.