03.01.2024 | Glomerulonephritiden | CME
IgA-Nephropathie
verfasst von:
Prof. Dr. Jürgen Floege
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Die IgA-Nephropathie (IgAN) ist die häufigste primäre Glomerulonephritisform. Die Ursache ist teilweise verstanden und liegt offenbar im vermehrten Auftreten von eigentlich mukosal sezerniertem IgA1 in der Zirkulation, gefolgt von dessen glomerulärer Ablagerung und entzündlichen Veränderungen. Mehrheitlich verläuft die IgAN klinisch inapparent, und die Erkrankung wird oft erst bei schon manifester Nierenfunktionsstörung per Nierenbiopsie diagnostiziert. Prognostisch sind v. a. das Ausmaß der Proteinurie und die schon eingetretene irreversible Nierenschädigung bedeutsam. Die Therapie beinhaltet primär sog. „supportive“ Maßnahmen. Die Effektivität einer systemischen, hochdosierten Kortikosteroidtherapie ist v. a. bei europäischen Patienten nicht gesichert und angesichts der Nebenwirkungen kontrovers. Als erstes spezifisches Medikament ist Nefecon (verkapseltes Budesonid) für die IgAN Therapie bei Hochrisikopatienten zugelassen. Eine Vielzahl weiterer Ansätze befindet sich in klinischen Studien.