Honorar für Leichenschau soll mehr als verdoppelt werden

Eine Arztstunde für rund 220 Euro: Gesundheitsminister Jens Spahn plant eine Neubewertung der Leichenschau in der GOÄ ab 2020. Bei den Ärzten stößt er damit auf Gegenliebe. 110,51 Euro für die vorläufige Leichenschau statt bisher maximal 51 Euro zum 3,5-fachen Satz: Wenn die Pläne im Gesundheitsministerium zur Neubewertung der Leichenschau in der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ-Nr. 100) in die Tat umgesetzt werden, dann erhalten Ärzte in Zukunft mehr als doppelt so viel Honorar für diese Leistung wie bisher. Die im Durchschnitt „fachlich erforderliche Zeit“ für eine leitliniengerechte Leichenschau wird im Referentenentwurf des BMG mit „rund 30 Minuten“ angesetzt. Damit würde die Arztstunde bei einer vorläufigen Leichenschau mit genau 221,02 Euro bewertet – zum einfachen, nicht steigerungsfähigen Satz. Die Mindestzeit für die Leistungserbringung beträgt 20 Minuten. Der Referentenentwurf befindet sich derzeit in der Abstimmung zwischen Bundesärztekammer und Verbänden. Er solle anschließend Gegenstand des Verhandlungsprozesses zwischen Bundesärztekammer und Bundesgesundheitsministerium werden, hat die „Ärzte Zeitung“ auf Anfrage bei der BÄK erfahren. Die Neuregelung soll zum 1. Januar 2020 in Kraft treten – unabhängig von weiteren Fortschritten bei der geplanten GOÄ-Novelle. Ziel des BMG ist es zugleich, das Honorar für die Todesfeststellung „differenzierter auszugestalten“, heißt es im Referentenentwurf. Daher wird unter der GOÄ-Nr. 101 als weitere Leistung, wie berichtet, die „Leichenschau und eingehende Untersuchung eines Toten“ (mindestens 45 Minuten) geschaffen, die mit 165,76 Euro bewertet ist. Bei unbekannten Toten und besonderen Todesumständen soll es nochmals 26,20 Euro mehr geben (Zuschlag-Nr. 102, mindestens zehn Minuten). Verbesserungen soll es zudem bei den Wegekosten und bei den Zuschlägen zur Unzeit geben. Der Präsident der LÄK Baden-Württemberg, Dr. Wolfgang Miller äußerte sich in einer ersten Stellungnahme befriedigt zum Referentenentwurf des BMG: „Der Minister hat Wort gehalten.“ Ob EBM, GOÄ oder UV-GOÄ: Alle Abrechnungsziffern in einer Datenbank – mit Ausschlüssen, hilfreichen Kommentaren und passenden Urteilen – das bietet Ihnen der neue Service von SpringerMedizin.de. Informieren Sie sich hier. Empfehlung der Redaktion Ärzte Zeitung Logo 05.12.2018 | Link Ärzte Zeitung Dieser Beitrag stammt aus der Feder unserer Kollegen der Ärzte Zeitung. Noch mehr Beiträge zu Gesundheits- und Berufspolitik, aber auch zu Praxisthemen wie Abrechnung und Recht finden Sie bei Ärzte Zeitung Online.

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Honorar für Leichenschau soll mehr als verdoppelt werden

Abrechnung: Die aktuellen Änderungen im Blick

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