09.01.2025 | Gonarthrose | Leitthema
Einfluss der Biomechanik des Kniegelenks auf die Entstehung von überlastungsbedingter Gonarthrose
verfasst von:
Dr. med. Jakub Oronowicz, Annika Punger, Thomas Tischer
Erschienen in:
Arthroskopie
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Zusammenfassung
Überlastungsschäden am Knie spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Gonarthrose (GA). Dabei sind ungünstige biomechanische Verhältnisse von großer Bedeutung. Die Entstehung und das Fortschreiten der GA hängen von vielen mechanischen Faktoren ab, wie z. B. dem Ausmaß der Achsabweichungen in der Koronarebene durch Varus- oder Valgusfehlstellungen oder – noch weniger gut untersucht – Abweichungen in der sagittalen Ebene durch Veränderung des tibialen Slope. Gelenkpathologien wie Meniskusläsionen, Knorpeldefekte und Bandverletzungen können die mechanische Überlastung im Gelenkkompartiment zusätzlich verstärken. Darüber hinaus begünstigen muskuläre Dysfunktionen, anatomische Anomalien, Fehlstellungen, aber auch Dysbalancen einen überlastungsbedingten Verlust der Gelenkstabilität, durch veränderte Kraftwirkung die Entstehung einer Arthrose. Zusätzlich kann die Gelenkhomöostase durch adipositasbedingte Entzündungsprozesse beeinträchtigt werden. Darüber hinaus führen Instabilitäten durch patellares Maltracking zur vermehrten Belastung des retropatellaren Kompartiments. Die Belastungs‑/Trainingssteuerung bzw. die Beeinflussung der genannten biomechanischen Faktoren wie Beinachse oder Patellaführung sind daher wichtige Aspekte in der Prävention und Therapie der überlastungsbedingten GA.