Die okuläre Graft-versus-Host-Erkrankung („graft-versus-host disease“ [GVHD]) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) stellt überwiegend eine entzündliche und destruierende Augenoberflächenerkrankung mit zunehmender Inzidenz dar. Sie führt nicht nur zu einer reduzierten Lebensqualität, sondern kann auch die Sehfähigkeit beeinträchtigen und in schweren Fällen zur Erblindung führen. Die GVHD kann zu einer schweren, oft therapierefraktären Benetzungsstörung der Augenoberfläche führen, die mit chronischer Entzündung einhergeht. Ein großes Problem stellt das Auftreten kornealer Affektionen dar. Die Etablierung von flächendeckenden Versorgungsstrukturen sowie eine individuell angepasste stadiengerechte Therapie in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den hämatoonkologischen Kollegen ist daher von besonderer Bedeutung.