Erschienen in:
01.05.2015 | Prävention/Gesundheitsförderung
Grenzüberschreitungen und Gewalt in Teenagerbeziehungen
Risiken und Folgen für Präventionsstrategien
verfasst von:
Prof. Dr. Beate Blättner, Kristin Schultes, Lieselotte Hehl, Petra Brzank
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
|
Ausgabe 2/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Grenzüberschreitende Widerfahrnisse oder Gewalt in Liebesbeziehungen oder beim Dating unter Jugendlichen können gesundheitliche Folgen haben. Ausmaß, Folgen und Risikofaktoren von „teen dating violence“ in Hessen interessierten in der nachfolgenden Studie.
Material und Methoden
In einer Querschnittsstudie wurden 509 hessische Schülerinnen und Schülern zwischen 14 bis 18 Jahre an neun allgemeinbildenden Schulen und einer Berufsschule anonym schriftlich befragt. 462 Fälle konnten in die Auswertung eingeschlossen werden.
Ergebnisse
Von der Personengruppe unter Risiko (n = 354) erlitten 65,7% der Mädchen und 60,1% der Jungen mindestens einmal eine Grenzüberschreitung oder Gewalt; überwiegend erstmalig in der 8. oder 9. Klasse. Mädchen bewerteten diese Widerfahrnisse emotional eher negativ und gaben häufiger Gewohnheitsveränderungen und suizidale Gedanken an. Aggressives Verhalten im Freundeskreis und das Erleben von körperlicher Gewalt in der Familie scheinen Risikofaktoren zu sein. Freundinnen und Freunde werden als wichtigste Ansprechpersonen bei Hilfebedarf von den Befragten genannt.
Diskussion
Trotz einiger Limitierungen v. a. aufgrund der kleinen Studienpopulation zeigen die Ergebnisse den Präventionsbedarf. Weitere Analysen mit einer größeren, bundesweiten Studie sind zu empfehlen.