Zusammenfassung
Hintergrund
Das korneale Crosslinking (CXL) wird zur Behandlung kornealer ektatischer Erkrankungen eingesetzt. Ziel ist, die verringerte Festigkeit der Hornhaut zu verbessern, um eine weitere Vorwölbung der Hornhaut und damit eine Verschlechterung der optischen Abbildungsverhältnisse aufzuhalten.
Material/Methoden
In diesem Beitrag werden die Grundlagen der Hornhautvernetzung unter Verwendung von Riboflavin und UV-Licht auf Basis bisheriger und aktueller Forschungsergebnisse dargestellt. Des Weiteren werden die wichtigsten Behandlungsprotokolle u. a. das Standard-Crosslinking (S-CXL), „accelerated“ Crosslinking (A-CXL), transepitheliale CXL (TE-CXL) sowie das Vorgehen der CXL-Prozedur bei dünnen Hornhäuten erläutert.
Ergebnisse
Die CXL-Methode ist von 4 wesentlichen Komponenten abhängig, der Riboflavin-Lösung, dem Sauerstoff, dem UV-Licht und den verfügbaren Vernetzungsstellen am Kollagengewebe. Nach bisherigem Kenntnisstand induziert der photochemische Prozess der CXL-Methode kovalente Verbindungen zwischen den Fibrillen und Proteoglykanen und stabilisiert somit die Kollagenfasern, was zu einer Verfestigung der Hornhaut führt. Neben dem S‑CXL, das in einer Vielzahl von Studien seine Effektivität und Sicherheit bewiesen hat, gibt es weitere Behandlungsprotokolle, die auf Basis des Bunsen-Roscoe-Gesetzes entwickelt worden sind. Das A‑CXL hat den Vorteil, eine kürzere Bestrahlungszeit aufzuweisen, allerdings scheint es weniger effektiv hinsichtlich der Zunahme der Hornhautsteifigkeit als das S‑CXL. Das TE-CXL konnte sich bisher in der klinischen Praxis nicht unbedingt durchsetzen.
Schlussfolgerung
Die CXL-Verfahren haben primär das Ziel, eine Stabilisierung der Hornhaut zu bewirken. In Zukunft wird neben der Stabilisierung der Hornhaut auch die gleichzeitige Visusverbesserung im Vordergrund stehen.