Erschienen in:
17.01.2017 | Ultraschall | Leitthema
Urogynäkologische Diagnostik
verfasst von:
PD Dr. med. habil. Gert Naumann
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Zur erfolgreichen Therapie komplexer Beckenbodenfunktionsstörungen ist eine individuelle und abgestufte Diagnostik unverzichtbar. Eine Erfassung aller störenden Symptome mit Einschätzung des Leidensdrucks sowie eine urogynäkologische Untersuchung mit Funktionstests sind leicht durchführbar und erfordern keinen technischen Aufwand. Die Einschätzung des Ausmaßes der Beckenbodenschädigung und die Evaluation von Koordinations-, Relaxations- und Kontraktionsfähigkeit der Levatormuskulatur geben Aufschluss über einen adäquaten Therapiestart. Die 2‑D-Sonographie des Beckenbodens liefert in der Inkontinenzdiagnostik vielfältige und ausreichende Informationen wie Mobilität der Harnröhre und Lagekontrolle von eingelegten Bändern. Bei Prolaps könnte der 3‑D-Ultraschall durch Detektion tieferer Muskelschichten wertvolle Zusatzbefunde aufzeigen, die eine noch bessere Planung des Operationsverfahrens und der Aufklärung ermöglichen. Die urodynamische Untersuchung und die Urethrozystoskopie sollten individuell bei Bedarf Einsatz finden.