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Gynäkologische Endokrinologie und Kinderwunschtherapie

Prinzipien und Praxis

  • 2023
  • Buch
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Über dieses Buch

Allgemeinverständlich und kurzgefasst stellt dieses Buch die physiologischen Grundlagen der gynäkologischen Endokrinologie und Fortpflanzungsbiologie dar. Hierauf aufbauend werden die wichtigsten Krankheitsbilder und deren Pathophysiologie als auch Bedeutung für den unerfüllten Kinderwunsch dargelegt. Etablierte diagnostische und therapeutische Verfahren werden jeweils weitgehend vertieft und für den klinischen Gebrauch erläutert.

Im Buch sind Kapitel zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten zu finden:

GrundlagenwissenEtablierte diagnostische Verfahren und gynäkologischen FertilitätsstörungenPraxisrelevante Aspekte männlicher Fruchtbarkeitsstörungen, Schilddrüsenerkrankungen im Rahmen des unerfüllten Kinderwunsches, Menopause und KontrazeptionMethoden und Facetten der Kinderwunschbehandlung, von perikonzeptioneller Beratung, natürlicher Familienplanung bis hin zu genetischen und psychologischen AspektenErläuterung von Risiken und VermeidungsstrategienRechtliche und ethische FragenQualitätssicherung in der Reproduktionsmedizin

Ziel des Buchs ist die praktische Anwendung und kritische Auseinandersetzung mit den aktuellen Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin und gynäkologischen Endokrinologie. Es richtet sich an nicht spezialisierte Gynäkologen, Reproduktionsmediziner sowie Ärzten und Ärztinnen in der Weiterbildung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen

Frontmatter
1. Hormone – Rezeptoren und der weibliche Zyklus
Zusammenfassung
Hormone und ihre Rezeptoren sind grundlegende biologische Strukturen und schon früh in der Evolution nachzuweisen. Das entscheidende Prinzip ist die hohe Sensitivität und Spezifität, mit denen Informationen an ganze Organsysteme weitergegeben werden können. Für unser Fachgebiet haben Proteohormone wie z. B. das FSH, LH und AMH, die aus Aminosäuren und Zuckeranteilen bestehen und Steroide, die eine modifizierte Steranstruktur besitzen und größtenteils aus dem Cholesterin synthetisiert werden, eine große Bedeutung. Die Steroide benötigen für ihre Hauptwirkungen Rezeptoren, wobei heute zwei Estrogenrezeptoren, ein Progesteronrezeptor in zwei Modifikationen und ein Androgenrezeptor unterschieden werden. Für die Transkription wird im Zellkern ein Dimer aus zwei aktivierten Rezeptor-Ligand-Komplexen benötigt. Für die Steuerung des weiblichen Zyklus ist eine pulsative GnRH-Ausschüttung notwendig, die zu einer pulsativen hypophysären FSH- und LH-Ausschüttung führt und deren Frequenzen weiter von ovariellen Faktoren modifiziert werden. Die Bereitstellung von Eizellen verläuft in Wellen, wobei nur eine äußerst kleine Zahl aller angelegten Follikeln zur Ovulation gelangt und die meisten Follikel zuvor in die Regression bzw. Apoptose gehen.
Rudolf Seufert
2. Physiologie der menschlichen Fortpflanzung und Frühschwangerschaft
Zusammenfassung
Reproduktionsmedizin beruht neben Fortpflanzungsphysiologie im Wesentlichen auf Embryologie und Entwicklungsbiologie. Dieses Kapitel versucht hierüber einen knappen Überblick zu geben und befasst sich mit den frühen Stufen der Schwangerschaftsentwicklung. Daneben erfolgt ein kurzer Einblick in endokrine und immunologische Prozesse dieses Bereichs.
Michael Amrani

Spezieller Teil: Diagnostik, Methoden und Erkrankungen

Frontmatter
3. Diagnostische Verfahren
Zusammenfassung
Dieses Kapitel befasst sich mit dem umfangreichen diagnostischen Repertoire der gynäkologischen Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Es reicht von der grundlegenden körperlichen Untersuchung über laborchemische Analysen und bildgebende Verfahren, wie dem unverzichtbaren Ultraschall, bis hin zu endoskopisch-operativen Methoden.
Michael Amrani, Rudolf Seufert, Kristina Bockmeyer
4. Weibliche Fertilitätsstörungen
Zusammenfassung
Dieses Kapitel gibt einen Überblick der verschiedenen angeborenen und erworbenen Fruchtbarkeitsstörungen der Frau. Auf Krankheiten wie Endometriose, das polyzystischen Ovarsyndrom und Uterusmyome wird an anderer Stelle eingegangen. Erläutert werden Pathologien der sexuellen Differenzierung, des Ovars, des Uterus und der Tuben, wie auch psychosexuelle Störungen. Daneben wird die altersbedingt nachlassende Fruchtbarkeitsstörung betrachtet. Im Rahmen der einzelnen Themenbereiche sollen Diagnostik und Therapie ebenfalls zur Sprache kommen.
Michael Amrani
5. AGS – PCOS und ästhetische Endokrinologie
Zusammenfassung
Androgene finden sich an wichtigen Schlüsselpositionen der gynäkologischen Endokrinologie, weswegen dieses Kapitel sich den Störungen und Erkrankungen des Androgenhaushalts widmet. Es werden das adrenogenitale Syndrom (AGS) und das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) vertieft. Hierbei werden wichtige Differenzialdiagnosen sowie Aspekte von Diagnostik, Therapie und Langzeiteffekten behandelt. Zur Sprache kommen neben den psychischen Effekten auch ästhetisch-dermatologische Facetten der Problematik.
Rudolf Seufert
6. Andrologie für die gynäkologische Praxis
Zusammenfassung
Unerfüllter Kinderwunsch ist das Resultat von weiblichen und männlichen Infertilitätsfaktoren. Bei mindestens der Hälfte der betroffenen Paare ist mit Fertilitätsstörungen aufseiten des Mannes zu rechnen, die auf verschiedenste Ursachen zurückzuführen sein können. Nach ihrer Lokalisation lassen sich Störungen der Hoden, der ableitenden Samenwege und akzessorischen Drüsen, der Samendeposition, des übergeordneten Hypothalamus-Hypophysen-Systems sowie seltene Androgenrezeptor- und Enzymdefekte unterscheiden. Männliche Infertilität kann hierbei der Endzustand sowohl angeborener als auch erworbener Erkrankungen sein; häufig liegen mehrere ätiopathogenetisch relevante Faktoren vor. Somit ist die Untersuchung des Mannes bei unerfülltem Kinderwunsch unverzichtbar, insbesondere auch vor Maßnahmen der assistierten Reproduktion. Bei nicht ausreichender gynäkologisch-andrologischer Kooperation besteht die Gefahr, dass aufseiten des Mannes gesundheitsrelevante Störungen unerkannt bleiben und kausale Therapieoptionen nicht genutzt werden.
Hans-Christian Schuppe, Frank-Michael Köhn
7. Aborte und Fehlgeburten
Zusammenfassung
Aborte bzw. Fehlgeburten im ersten Schwangerschaftsdrittel stellen bei der Fortpflanzung des Menschen ein häufiges Ereignis dar. Die Mehrheit der frühen Fruchtanlagen weisen zell- und molekularbiologische Störungen auf und sterben vorzeitig ab, was u. a. auch mit dem zunehmenden Alter der Frau korreliert. Diese Veränderungen lassen sich nicht beeinflussen, stellen aber für die Betroffenen häufig eine extreme Belastung dar. Zur Beratung der Patientin sind deshalb Kenntnisse über pathophysiologische Zusammenhänge wesentlich. Extraembryonale Ursachen sind selten, sollen aber unter anderem in diesem Kapitel näher betrachtet werden.
Michael Amrani
8. Infektionen und Kinderwunsch
Zusammenfassung
Bei unerfülltem Kinderwunsch kommen Infektionen eine besondere Bedeutung zu. Sie müssen in der Reproduktionsmedizin sowohl ursächlich als auch in Hinblick auf die spätere Schwangerschaft berücksichtigt werden. Aus diesem Grunde sind präkonzeptionelle Kenntnisse über pathophysiologische Prozesse, Diagnostik, Therapie wie auch Prophylaxe unabdingbar. Viele der hier betrachteten Erreger lösen sexuell übertragbare, aber auch respiratorische Infektionen aus und werden auch in anderen medizinischen Bereichen, wie der inneren Medizin und Geburtshilfe behandelt.
Michael Amrani
9. Endometriose
Zusammenfassung
Die Endometriose ist eine estrogenabhängige, dem hormonellen Zyklus unterliegende, chronische Erkrankung von Frauen im reproduktiven Alter. Es treten Endometrium-artige Zellverbände außerhalb der Gebärmutterschleimhaut auf. Neben abdominellen Zyklus-abhängigen oder -unabhängigen Schmerzen zählen Dysmenorrhö, Dyspareunie und Infertilität zu den häufigsten Symptomen. Aufgrund der Heterogenität der Erkrankung vergehen im Schnitt sieben Jahre bis zur endgültigen Diagnosestellung, welche letztendlich nur mittels diagnostischer Laparoskopie gestellt werden kann. Neben medikamentösen Behandlungsalternativen stehen operative und ablative Verfahren zur Verfügung. Insgesamt muss das Behandlungskonzept für jede Patientin individualisiert und teilweise interdisziplinär diskutiert werden.
Katharina Anic, Christine Skala
10. Uterus myomatosus
Zusammenfassung
Myome sind die häufigsten gynäkologischen Raumforderungen im kleinen Becken der Frau und treten auch bei jungen Frauen auf. Die Prävalenz ist hoch. Bei den meisten Betroffenen handelt es sich um einen Zufallsbefund, da Myome in vielen Fällen asymptomatisch sind. Myombedingte Beschwerden gehen meistens mit Blutungsstörungen einher. Das symptomatische Myom kann medikamentös, interventionell oder operativ behandelt werden. Frauen mit Kinderwunsch stellen eine besondere Patientinnengruppe dar. Submuköse Myome und intramurale Myome mit Kontakt zum Cavum uteri oder mit einer Größe, die vier cm übersteigt, können negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit einer betroffenen Frau haben. Bei einer Frau, die eine Schwangerschaft plant, ist ein funktionsfähiger Uterus nach der Myombehandlung eine Grundvoraussetzung. Insgesamt erfolgt die Behandlung des Uterus myomatosus nach einem auf die Bedürfnisse der Patientin zugeschnittenem individuellen Konzept.
Christine Skala
11. Hormonelle Kontrazeption
Zusammenfassung
Hormonelle Kontrazeption ist ein Teilbereich der gynäkologischen Endokrinologie und umfasst mitunter die wesentlichen Verhütungsmethoden bei der Frau. Dieses Kapitel beschränkt sich auf die endokrinen Methoden der Kontrazeption und versucht zugleich einen Überblick über die derzeit zur Verfügung stehenden Anwendungen zu geben. Berücksichtigt werden hierbei die unterschiedlichen Interaktionen mit physiologischen Funktionen des Organismus und Erkrankungen, wie auch zu berücksichtigende Überlegungen bei der Verordnung.
Michael Amrani, Hans-Eckart Gaberle
12. Menopausale Übergangsphase und Postmenopause
Zusammenfassung
Dieses Kapitel befasst sich mit der Übergangsphase der Frau am Ende der zwischen Reproduktion und Senium. Aufgrund der Vielzahl von physischen und psychischen Veränderungen zählt sie neben der Pubertät und der Schwangerschaft zu den bedeutsamsten erlebbaren Lebensabschnitten. Zwar befasst sich die Medizin hier vorwiegend mit pathologischen Veränderungen wie urogenitaler Atrophie, Osteoporose, Hitzewallungen und Mammakarzinom, aber es sollte zunächst nicht übersehen werden, dass es sich beim menopausalen Übergang primär nicht um eine Krankheit handelt, sondern Frauen neue Möglichkeiten eröffnet und sie zugleich vor neue Lebensaufgaben stellt.
Michael Amrani

Spezieller Teil: Reproduktionsmedizin und Kinderwunschbehandlung

Frontmatter
13. Kinderwunsch und Familienplanung
Zusammenfassung
Die Beratung zur Familienplanung beginnt beim behandelnden Gynäkologen und reicht bis in die Reproduktionsmedizin. In diesem Abschnitt soll die Bandbreite der üblichen Begrifflichkeiten von Fruchtbarkeit dargelegt werden. Insbesondere wird eine Orientierung über natürliche Fortpflanzungschancen und Möglichkeiten zur Optimierung gegeben. Präkonzeptionell zu beachtende Einflussfaktoren wie Ernährung, Körpergewicht, Supplemente bis hin zu Grunderkrankungen werden in diesem knappen Überblick aufgeführt. Dessen Kenntnis sollte zum Repertoire der behandelnden Ärzte gehören. Interdisziplinäres Vorgehen ist vor allem bei schweren Erkrankungen der Frau mit Kinderwunsch unabdingbar und sollte so früh wie möglich in Gang gesetzt werden.
Michael Amrani
14. Ovarielle Stimulation, Ovulationsinduktion und Lutealphasenunterstützung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel behandelt die Ovulation auslösende Medikamente und deren Anwendung. Im ersten Teil werden die zur Verfügung stehenden Substanztypen, deren Biochemie, Indikationen und Therapieschemata beschrieben. Im zweiten Teil legen wir die kontrollierte Stimulationsbehandlung und die damit verbundenen Protokolltypen im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation dar. Daneben soll die pulsatile GnRH-Therapie und die Lutealphasen-Behandlung betrachtet und erläutert werden.
Michael Amrani
15. Intrauterine Insemination
Zusammenfassung
Mittels einer intrauterinen Insemination (IUI) kann man eine aufbereitete, schnellere Spermienpopulation in die Gebärmutterhöhle injizieren und damit deren Ankunft an der Ampulla tubae erleichtern.
Diese Technik setzt die Durchgängigkeit der Tuben voraus. Andere Faktoren wie das Alter der Patientin, ihre ovarielle Reserve und die Dauer des Kinderwunsches sind ebenfalls sehr wichtig.
Insgesamt kann durch die IUI lediglich eine geringe Steigerung der Schwangerschaftsrate im Vergleich zum Spontanzyklus erreicht werden. Damit ist es ein deutlich weniger effektives Verfahren als eine IVF oder eine ICSI. Die Akzeptanz bei den betroffenen Paaren ist aber hoch, da dieses Verfahren als deutlich weniger invasiv wahrgenommen wird.
Ruth Gomez
16. In-Vitro-Fertilisation, Embryotransfer, Kryokonservierung und additive Verfahren
Zusammenfassung
Die In-vitro-Fertilisationsbehandlung (IVF) zählt neben der Ovulationsinduktion zu den effektivsten Behandlungsmethoden der Kinderwunschbehandlung. Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Grundlagen und Methoden der IVF, wobei auch die Kryokonservierung, genetische Anwendungen, wie auch andere adjuvante Techniken dargelegt werden. Weitere Abschnitte widmen sich den zu erwartenden Prognosen wie auch der Sicherheit der Behandlung. Das Kapitel beschließt mit einem Einblick in medizin-technische Abläufe.
Michael Amrani, Christine Pehringer, Heiko Turley
17. Psychosoziale Belastungen und aktuelle Therapien
Zusammenfassung
Sowohl die Zahl ungewollt kinderloser Paare als auch die der reproduktionsmedizinischen Behandlungen nehmen in Europa in den letzten Jahrzehnten stetig zu. Um die psychosozialen Aspekte von Subfertilität und deren Therapieansätze einschätzen zu können, werden im ersten Teil grundlegende Informationen zur Häufigkeit und zum Erleben von Subfertilität bei Frauen und Männern sowie zu Chancen und Risiken der assistierten Reproduktion gegeben. Ergänzt wird dies im zweiten Teil um deren psychologischen Impact sowie den Langzeitverlauf nach erfolgreicher bzw. erfolgloser Behandlung. Im dritten Teil werden dann entlang des typischen Weges eines Paares durch die Kinderwunschdiagnostik und -therapie beispielhaft Beratungsinhalte und psychologische Interventionen praxisnah dargestellt. Das Kapitel schließt mit konkreten Vorschlägen für und Anforderungen an das Kinderwunschzentrum bezüglich des Umgangs mit den psychosozialen Aspekten bei unerfülltem Kinderwunsch.
Tewes Wischmann
18. Risiken und Komplikationen der Kinderwunschbehandlung
Zusammenfassung
Komplikationen und Notfälle in der Reproduktionsmedizin umfassen unmittelbare Effekte der Behandlung auf die Patientin wie Stimulationsbehandlung, Eizellenentnahme und Ovarialtorsion. Aber auch die eintretende Schwangerschaft kann wiederum Störungen aufweisen. Berücksichtigt werden in der Betrachtung auch Phänomene bei den Nachkommen wie auch das spätere Leben der Behandelten.
Michael Amrani
19. Schilddrüse
Zusammenfassung
Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung für den gesamten Organismus sind Kenntnisse über den Schilddrüsenstoffwechsel auch in der Gynäkologie unverzichtbar. Dieser Abschnitt befasst sich mit der Physiologie und Pathophysiologie, wie auch den einschlägigen Erkrankungen, um deren Bedeutung für die Frauengesundheit verstehen und einschätzen zu können. Unvermeidbar werden hierbei auch Bereiche der inneren Medizin, Pädiatrie, Chirurgie und Nuklearmedizin tangiert.
Michael Amrani
20. Genetik in der Reproduktionsmedizin
Zusammenfassung
Die Genetik steht im Mittelpunkt der Reproduktions- und Entwicklungsbiologie und hat mittlerweile einen hochkomplexen Erkenntnisgrad erreicht, sodass innerhalb dieses Buches nur einführend auf verschiedene Aspekte innerhalb der Reproduktionsmedizin eingegangen werden kann. Es werden hierbei sowohl genetische Ursachen andrologischer und gynäkologischer Fertilitätsstörungen als auch wichtige Empfehlungen aktueller Leitlinien dargestellt. Zugleich möchte es Ärzte, Studierende und Interessierte zu weiterer vertiefender Literatur anregen.
Eva Schwaab
21. Strategien zur Vermeidung von Mehrlingen
Zusammenfassung
Das Ziel einer ART (assistierte Reproduktionstechnik) ist die Geburt eines gesunden Einlings. In den Anfangszeiten der Reproduktionsära wurde dieses Ziel für lange Zeit mehrfach verfehlt. Es kam zu einem massiven Anstieg der Mehrlingsschwangerschaften mit ihren Komplikationen. Als Erste wiesen die Kinderärzte auf diese Problematik hin. Durch verschiedene Methoden und Überlegungen können Reproduktionsmediziner in verschiedenen Ländern der Mehrlingsproblematik entgegenwirken.
Kazem Nouri
22. Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der Reproduktionsmedizin
Zusammenfassung
Dieses Kapitel gibt einen Überblick der Methoden der Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Reproduktionsmedizin. Hierbei werden neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen, die internen Anforderungen an die Implementierung eines Qualitätsmanagements betrachtet, wie auch technische und organisatorische Aspekte thematisiert.
Rudolf Seufert, Michael Amrani
23. Rechtliche Fragen der Reproduktionsmedizin
Zusammenfassung
Das Recht der Reproduktionsmedizin ist in Deutschland ein Schnittstellenrecht. Es hat Berührungspunkte zu zahlreichen Regelungsmaterien, die die ohnehin bestehende normative Komplexität weiter erhöhen. Trotz entsprechender Forderungen ist eine einheitliche Gestaltung eines Reproduktionsmedizinrechts bislang nicht ernsthaft vom Gesetzgeber versucht worden. Die Berührungspunkte zu den biologischen und insbesondere ethischen Fragen lassen zwar den Wunsch nach einem solchen Versuch nicht verstummen, machen es gleichwohl unwahrscheinlich, dass anlasslos ausreichend politischer Wille entsteht, um dieses wichtige Thema und die notwendige Diskussion über die Anpassung des Rechts etwa an den Umgang mit Embryoid bodies anzugehen. Der Umgang mit dem Reproduktionsrecht ist danach weiter auf der Grundlage verschiedener Gesetze zu pflegen.
Roland Flasbarth
24. Organisation und betriebswirtschaftliche Herausforderungen von Kinderwunschzentren
Zusammenfassung
Welche Fragestellungen sind in der gängigen Praxis von Kinderwunschzentren über die medizinische Kernkompetenz hinaus und aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu bewegen? Das Kapitel stellt einen Abriss allgemeiner unternehmerischer Aspekte zusammen, der sich von Organisationsformen über Management und Marketing hin zu Führungsarbeit und Teamentwicklung spannt. Diesen besonderen Herausforderungen stellen sich medizinische Leiter, obwohl ihre grundständige Ausbildung in der Regel keine Management-Skills oder betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge vermittelt. Diese zu erwerben, bedarf es zusätzlicher Weiterbildungen oder umfassenden Selbststudiums und Netzwerkens. Dieses Kapitel zeigt die wesentlichen Faktoren auf, die einen kritischen Einfluss auf den Erfolg einer Praxis haben.
Philip Wittlinger, Deniz Barbara Tuna
Backmatter

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Titel
Gynäkologische Endokrinologie und Kinderwunschtherapie
Herausgegeben von
Michael Amrani
Rudolf Seufert
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-65371-5
Print ISBN
978-3-662-65370-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-65371-5

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Bildnachweise
Frau bei der Geburt/© gorodenkoff / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodellen), CT-Pulmonalisangiographie/© Das M et al. doi.org/10.1007/s00117-016-0100-3 unter CC-BY 4.0, Eine Frau erhält eine Chemotherapie/© peopleimages.com / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Junge Ärztin vor einem Triage-Zelt/© Milos / Stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)