Erschienen in:
01.01.2016 | Salpingitis | Leitthema
Infektiologisches Management in der gynäkologischen Notfallversorgung
verfasst von:
F. Strube, Prof. Dr. L. Kiesel
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Infektiologische Fragestellungen sind häufig in der gynäkologischen Notfallversorgung.
Zielsetzung
Ziel ist, klinisch tätigen Ärzten eine Zusammenfassung verschiedener Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie akut verlaufender gynäkologischer Infektionen und zu Indikation und Durchführung einer Postexpositionsprophylaxe (PEP) zu bieten.
Methode
Empfehlungen maßgeblicher Institutionen wurden analysiert, bei Bedarf auch eingeflossene Literatur. Die Datenbank Pubmed wurde durchsucht anhand der Begriffe „pelvic inflammatory disease“ , „salpingitis“, „endometritis“, „cervicitis“, „Bartholinitis“, „Bartholin’s Cyst“, „Bartholini abscess“, „HIV“, „post-exposure prophylaxis“, „genital herpes“ und „HSV-2“.
Ergebnisse
Bei Verdacht auf PID sollte eine Therapie nach Ausschluss nichtgenitaler Erkrankungsursachen erfolgen. Nach potenzieller Exposition kann eine PEP u. a. eine HIV-Infektion verhindern. Die Indikation zur HIV-PEP ist abhängig vom Infektionsstatus der Kontaktperson und der Kontaktart. Die Technik zur Drainage eines Bartholini-Abszesses mit der geringsten Rezidivwahrscheinlichkeit ist unbekannt. Die HSV(Herpes simplex virus)-2-Seroprävalenz liegt in Deutschland bei ca. 15 %, zur Therapie kann Aciclovir eingesetzt werden.
Diskussion
Ein effektives infektiologisches Management kann ein zügiges Abheilen erreichen, Komplikationen verhindern und Erkrankungen bzw. Infektionen vorbeugen. Die Evidenzlage zur Differenzialtherapie von Bartholiniabszessen reicht nicht aus, eine Empfehlung auszusprechen.