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Kommunikation im ärztlichen Alltag – „breaking bad news“ als Chance

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Zusammenfassung

Der ärztliche Alltag ist in hohem Maße von Kommunikation bestimmt. In der Ordination oder in der Klinik begegnet die Patientin der Ärztin/dem Arzt und den assistierenden Personen. Patientinnen und in gewissem Maße ihre Angehörigen haben ein berechtigtes Interesse, über eine Diagnose, den Gesundheitszustand und medizinische Möglichkeiten informiert zu werden. Der Begriff der Compliance wurde durch die Adhärenz ersetzt, was eine erhöhte Mitarbeit der Patientin inkludiert. Diese positiven Formen der gestaltenden Partizipation und Entscheidungsfindung über therapeutische Maßnahmen benötigen eine Kommunikation, welche sowohl wertschätzend, empathisch als auch informativ ist. Jedes Verhalten ist Kommunikation. Sprache, Mimik, Gestik – alles wirkt und kann vom geschulten Menschen bewusst für das Gelingen der Kommunikation und damit der Beziehung von Ärztin/Arzt zu Patientin genützt werden. Umgekehrt ist schlechte Kommunikation abträglich und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen oder Fehlern. Schlechte Kommunikation entsteht durch mangelndes Einfühlungsvermögen, Ungeduld und bei geringem Interesse an den Wünschen und Sorgen der Patientin. Patientinnen mit schweren Diagnosen haben besonders hohe Erwartungshaltungen an den Informationsaustausch. Am SPIKES-Modell („setting, perception, invitation, knowledge, emotions, strategy“) kann man sich gut auf einen Gesprächsverlauf vorbereiten. Dies gilt vor allem, wenn schlechte Nachrichten überbracht werden müssen („breaking bad news“). Hierbei ist neben guter Vorbereitung und Talent auch Training in zuträglicher Kommunikation von Vorteil. Checklisten können helfen, wichtige Gespräche geordnet und empathisch, durchaus in einem gewissen Zeitrahmen, zu führen. Es ist wichtig, als Ärztin oder Arzt eine sinnstiftende und wertschätzende Einstellung zum leidenden Menschen in sich selbst wahrzunehmen. Gelingende Kommunikation ist hilfreich und heilsam.

Graphic abstract

Titel
Kommunikation im ärztlichen Alltag – „breaking bad news“ als Chance
Verfasst von
Harald Mori, MSc (Pth.)
Publikationsdatum
02.06.2025
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Gynäkologie in der Praxis / Ausgabe 2/2025
Print ISSN: 3005-0758
Elektronische ISSN: 3005-0766
DOI
https://doi.org/10.1007/s41974-025-00364-y
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