Erschienen in:
01.09.2004 | Leitthema
Gynäkomastie
Diagnostische und therapeutische Aspekte
verfasst von:
M. Stumpf, D. Denschlag, C. Keck
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Die Gynäkomastie als eine benigne Proliferation des Brustdrüsengewebes beim Mann ist eine relativ häufige Erscheinung, die vermutlich ursächlich auf einem hormonellen Ungleichgewicht zu Gunsten der Östrogene oder zu Ungunsten der Androgene beruht. Eine physiologische, meist temporäre Gynäkomastie zeigt sich im Neugeborenenalter, während der Pubertät bzw. im Senium. Im Hinblick auf die diagnostische Abklärung der Ursache steht neben einer ausführlichen Medikamentenanamnese bzw. der Erfassung eines Hypogonadismus der Ausschluss verschiedener endokrin aktiver testikulärer oder extragonadaler Tumoren im Vordergrund. Da die Gynäkomastie im eigentlichen Sinne keinen objektiven Krankheitswert besitzt und es in den meisten Fällen zur Spontanremission kommt, besteht meist keine Indikation für eine therapeutische Intervention. Besteht jedoch eine Beschwerdesymptomatik im Sinne von Brustschmerzen oder ein subjektiver Leidensdruck, so kann eine medikamentöse Behandlung oder chirurgische Intervention erfolgen.