Erschienen in:
19.09.2022 | Hämatologische Neoplasien | Schwerpunkt: Klonale Hämatopoese
Bedeutung der klonalen Hämatopoese für hämatologische Neoplasien
verfasst von:
Prof. Dr. Katharina S. Götze, Prof. Dr. Claudia Lengerke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 11/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die klonale Hämatopoese von unbestimmtem Potenzial (CHIP) ist ein relativ neu beschriebenes Phänomen, bei dem mit myeloischen Neoplasien assoziierte somatische Mutationen im peripheren Blut von Personen ohne Anzeichen einer hämatologischen Erkrankung nachweisbar sind. Personen mit CHIP haben ein deutlich erhöhtes Risiko, eine hämatologische Neoplasie zu entwickeln, obwohl die Gesamtrate der Transformation gering ist.
Fragestellung
Wir geben hier einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu den Ursachen der klonalen Expansion von Blutzellen sowie zu den identifizierbaren Risikofaktoren für die Entwicklung einer hämatologischen Neoplasie.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die CHIP gilt als prämaligner Zustand und prädisponiert für die Entwicklung einer hämatologischen Neoplasie. Da die Transformationsrate insgesamt niedrig ist, ist die eindeutige Identifizierung und anschließende Überwachung von CHIP-Patienten mit höherem Risiko von größter Bedeutung. In Zukunft könnten prospektive Studien zur Bewertung präventiver therapeutischer Strategien helfen, die Entwicklung von Blutkrebs bei Personen mit CHIP zu verhindern.