09.08.2022 | Hämatom | CME Zertifizierte Fortbildung
Akutmanagement intrazerebraler Blutungen
Erschienen in: DGNeurologie | Ausgabe 5/2022
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Die intrazerebrale Blutung (ICB) ist eine der schwerwiegendsten Formen des akuten Schlaganfalls. Im Gegensatz zum ischämischen Schlaganfall gibt es nur wenige effektive, nachweislich den klinischen Zustand nach ICB verbessernde Interventionen. Wichtigstes Ziel der Akuttherapie ist die Verhinderung eines Hämatomwachstums durch umgehende aggressive und kontrollierte systolische Blutdrucksenkung sowie sofortige Hämostase, meist sind zudem intensivmedizinische Maßnahmen indiziert. Chirurgische Strategien beinhalten oft eine externe Ventrikeldrainage bei okklusivem Hydrozephalus. Die Hämatomevakuation, dekompressive Verfahren oder minimalinvasive Ansätze stellen individuelle Therapieentscheidungen dar. Die intraventrikuläre Fibrinolyse und die überlappende Lumbaldrainage scheinen mit einem besseren funktionellen Zustand nach ICB assoziiert zu sein. Dennoch ist die ICB-Mortalität nach wie vor hoch, sodass eine präzise Prognoseabschätzung wichtig ist, um voreilige Therapieeinschränkungen zu vermeiden.