14.09.2022 | Hämophilie | CME Zertifizierte Fortbildung
Gerinnungsstörungen bei Tumorerkrankungen
verfasst von:
Dr. med. Minna Voigtländer, Prof. Dr. med. Florian Langer
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 10/2022
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Zusammenfassung
Diagnostik und Therapie paraneoplastischer Gerinnungsstörungen stellen im Praxisalltag eine große Herausforderung dar. Während die prophylaktische Antikoagulation zur Vorbeugung einer venösen Thromboembolie (VTE) bei chirurgischen und akut erkrankten internistischen Tumorpatienten etablierter Standard ist, muss unter ambulanter Systemtherapie eine besonders sorgfältige Abwägung auf Basis validierter Risikomodelle erfolgen. Die Differenzialtherapie der krebsassoziierten VTE umfasst niedermolekulare Heparine und direkte orale Faktor-Xa-Inhibitoren. Bei disseminierter intravasaler Gerinnung richten sich die therapeutischen Maßnahmen strikt nach der klinischen Symptomatik. Das erworbene Von-Willebrand-Syndrom kann bei Patienten mit myeloproliferativen Neoplasien oder Plasmazellerkrankungen eine schwere Blutungsneigung hervorrufen. In 15 % der Fälle ist die erworbene Hämophilie A, verursacht durch inhibitorische Autoantikörper gegen Faktor VIII, mit einem Malignom assoziiert.