Erschienen in:
10.04.2018 | Hämorrhoiden | How I do it
Hämorrhoidalarterienligatur/Rectoanal Repair
verfasst von:
Dr. H.-U. Dorn
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
In dieser Arbeit sollen die Indikation, das Prinzip, die operative Technik und die Ergebnisse der Hämorrhoidalarterienligatur/Rectoanalrepair (HAL/RAR) dargestellt werden. Die Operation wird in einzelnen nachvollziehbaren Schritten demonstriert. Die HAL/RAR ist eine operative, nichtresezierende Methode zur Behandlung des prolabierenden Hämorrhoidalleidens. Neben der dopplergesteuerten Ligatur der in das Corpus cavernosum recti einstrahlenden Äste der Arteria rectalis superior zur Reduzierung des arteriellen Zuflusses (HAL) erfolgt eine zusätzliche Reposition des prolabierenden Gewebes mit einer fortlaufenden Mukopexienaht (RAR, „rectoanal repair“).
Material und Methoden
Neben einer kurzen Darstellung der Literaturergebnisse werden eigene Daten aus der Deutschen RAR-Studie vorgestellt: Es handelt sich dabei um eine prospektive Kohortenstudie an 498 Patienten aus 14 Kliniken und proktologischen Praxen, bei denen ein prolabierendes Hämorrhoidalleiden mit HAL/RAR versorgt wurde. Die Nachkontrolle erfolgte in festgelegten Intervallen über 3 Jahre mittels Befragung und proktologischer Untersuchung.
Ergebnisse
Bei fehlenden Majorkomplikationen und nur wenigen Minorkomplikationen (4,2 %) waren nach nur einer Behandlung postoperativ alle Symptome dauerhaft deutlich gebessert: keine oder nur geringe Blutung 97 %, kein Prolaps 91 %, keine Schmerzen 95 %, kein Puritus (83 %), kein Stuhlschmieren (90 %). Der Beattie-Score nahm von initial 5,52 auf 0,6 ab.
Diskussion
Die HAL/RAR ist für alle symptomatischen, prolabierenden Hämorrhoidealstadien geeignet. Sie ist befundadaptiert und individualisiert einsetzbar, hat wenige Komplikationen und sehr gute Langzeitergebnisse. Die Methode ist auch bei Problembefunden einsetzbar (Inkontinenz, Vorbestrahlungen, Voroperationen).