Erschienen in:
05.02.2018 | Sternumfraktur | Originalien
Häufigkeit und Altersverteilung sternovertebraler Kombinationsverletzungen
Analyse aus Routinedaten deutscher Krankenhäuser 2005–2012
verfasst von:
Dr. S. Krinner, S. Schmitt, S. Grupp, Prof. Dr. F. F. Hennig, Dr. A. Langenbach, PD Dr. S. Schulz-Drost, FEBS
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kombinationen von Sternum- und Wirbelsäulenfrakturen ereignen sich häufig durch Hochrasanztraumen und werden mit einer hohen Inzidenz an Begleitverletzungen assoziiert. Die vordere Brustwand wird als vierte Säule der Rumpfstabilität beschrieben, weshalb Sternovertebralverletzungen (SVV) ein hohes Risiko einer sagittalen Deformierung des Rumpfes bergen, insbesondere bei Verletzungen der thorakalen Wirbelsäule. Bisher wurden keine Untersuchungen zu Häufigkeitsverteilungen der beteiligten Wirbelkörper an großen Patientenkollektiven publiziert.
Ziel der Arbeit (Fragestellung)
Vorliegende Studie soll eine Häufigkeitsverteilung begleitender Wirbelfrakturen bei Sternumfraktur (SF) herausarbeiten und das Risiko untersuchen, einen Wirbelbruch gleichzeitig zu einer SF zu erleiden.
Material und Methoden
Es wurden 48.193 Fälle mit der Haupt- oder Nebendiagnose einer Sternumfraktur und 897.963 Fälle mit Wirbelfrakturen basierend auf Routinedaten deutscher Krankenhäuser der Jahre 2005 bis 2012 ausgewertet. Eine begleitende Verletzung der Wirbelsäule wurde für jeden Wirbelkörper untersucht und anschließend statistisch ausgewertet.
Ergebnisse und Diskussion
Es erlitten 30,96 % aller Patienten mit SF gleichzeitig eine Wirbelfraktur, davon in 3,11 % bei Hauptdiagnose und 60,89 % Nebendiagnose einer SF. Während Wirbelfrakturen generell am häufigsten im Bereich des thorakolumbalen Übergangs und am 2. Halswirbelkörper auftreten, zeigt sich für die SVV ein weiterer Häufigkeitsgipfel im Bereich von der unteren HWS bis zur mittleren BWS. Vorliegende Studie konnte durch bundesweite Routinedaten erstmalig eine Häufigkeitsverteilung begleitender Wirbelkörperverletzungen bei SF an einem großen und repräsentativen Kollektiv zeigen.