Erschienen in:
26.04.2019 | Originalarbeit
Handkraft bei Grundschulkindern: Einfluss verschiedener Auswertungsstrategien
verfasst von:
Michael Meyer, M.Sc., Dr. Christiane Peters, Prof. Dr. med. Renate Oberhoffer
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Handdynamometrie (HD) wird vielfach eingesetzt zur Messung der Kraft der oberen Extremität. Für die Ausführung der Testungen gibt es klare Empfehlungen zur Ausgangsstellung. Die Auswertung und statistische Verarbeitung der Daten wird in wissenschaftlichen Studien jedoch sehr unterschiedlich gehandhabt.
Fragestellung
Der Einfluss unterschiedlicher Handhabungen bei der Erhebung und Verarbeitung von Handkraftdaten und vergleichende Analysen der dabei gewonnenen Ergebnisse unter Berücksichtigung der Körperkonstitution.
Material und Methoden
Auswertung der Datensätze von 218 Grundschülern (9,08 ± 0,45 Jahre) anhand von 14 verschiedenen Auswertungsstrategien (mittlere Kraft, Maximalkraft, Handdominanz, Kraft pro kg Körpergewicht). Zusammenhänge der Ergebnisse im Hinblick auf Taillenumfang, Taillen zu Körpergrößenverhältnis, Körperzusammensetzung und Unterschiede anhand von BMI-Klassen.
Ergebnisse
Insbesondere bei den gewichtsrelativierten Handkraftparametern zeigten sich zwischen den verschiedenen BMI-Klassen signifikante Unterschiede (p ≤ 0,001) mit starken Effekten (von r = 0,682–0,854). In Abhängigkeit von der Auswertungsstrategie bestand ein stark negativer (gewichtsrelativierte Handkraftparameter) bzw. ein stark positiver (absoluter Handkraftparameter) linearer Zusammenhang zum BMI und Taillenumfang.
Schlussfolgerung
Findet nur die absolute Handkraft Berücksichtigung, besteht die Gefahr einer Fehlinterpretation der funktionellen Handkraft. Deshalb sollte die Auswertung einem standardisierten Vorgehen folgen und bei der Beurteilung einer altersgerechten Kraftentwicklung bei Grundschulkindern die Auswertung auch unter Berücksichtigung des Körpergewichts erfolgen.