Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Handling moderner Bildgebung in einem Hightech-Operationssaal
verfasst von:
Prof. Dr. T. Hüfner, M. Citak, J. Imrecke, C. Krettek, T. Stübig
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Operationssäle (OP) sind die zentrale Einheit im Netzwerk Krankenhaus. Hier werden hohe Kosten aber auch höchste Umsätze generiert. Moderne OP-Konzepte werden seit Anfang der 2000er Jahre auch als kommerzielle Lösungen von verschiedenen Firmen angeboten. Die Hypothese ist, dass integrative OP-Konzepte neben verbesserter Ergonomie das Potential auch zur messbaren Zeit- und Kosteneinsparung haben.
In der eigenen Klinik wurde nach Analyse der oben genannten Probleme ein solches OP-Konzept umgesetzt (I-Suite, Fa. Stryker, Duisburg). Neben einer fest installierten und deckengebundenen Anordnung beinhaltet das System eine Endoskopieeinheit und ein Navigationssystem sowie eine Sprachsteuerung des Systems. In den ersten 6 Monaten (9/2005–2/2006) wurden im OP 112 Eingriffe durchgeführt: 34 Knieprothesen, 12 endoskopische Wirbelsäuleneingriffe sowie 66 stationäre arthroskopische Eingriffe (28 Schultern, 38 Knierekonstruktionen). Dabei wurde eine tägliche Einsparung von 22–45 min (15–30% der täglichen Wechselzeit) erreicht. Entsprechend wurde ein Einsparpotential in der internen Leistungsverrechnung von täglich 225–450 EUR ermittelt.
Ein kommerzielles OP-Konzept wurde in einer Pilotphase hinsichtlich harter Daten evaluiert. Dazu gehören im Wesentlichen Zeit- und Kostenfaktoren. Neben der beschriebenen Ersparnis könnten weitere Effekte durch konsequente Nutzung der Sprachsteuerung, sowie Nutzen des sterilen Handgriffs der Navigationskamera entstehen, da das häufige Warten auf den OP-Springer entfällt. Durch die konsequente kabellose Deckenmontage ist der C-Bogen frei und ohne Kollisionsrisiko beweglich. Somit könnten die anfänglich hohen Anschaffungskosten durch eine höhere Effizienz gedämpft werden.