Handlungsempfehlungen für die Palliativmedizin
Standard Operating Procedures (SOPs) sind hochaktuelle und konkretisierte Diagnostik- und Therapieanleitungen, die teils zusätzlich noch Lücken im Leitliniensystem füllen. Sie sollen eine qualitativ hochwertige Diagnostik und Therapie von Patienten gewährleisten. Sofern zu einer spezifischen Erkrankung eine evidenzbasierte Leitlinie des onkologischen Leitlinienprogramms (OL) vorliegt, dient diese als Grundlage zur Erstellung der SOP, ergänzt um aktuell publizierte Studien, Forschungsergebnisse und Fachexpertise.
SOPs Palliativmedizin aus Die Onkologie
Der Artikel behandelt Fragen wie „Welche konkreten Anzeichen sprechen für den Beginn der Sterbephase?“ und stellt in SOPs die „Einschätzung der Sterbephase“ und „Spezifische Behandlung und Betreuung in der Sterbephase“ dar.
Der Handlungsalgorithmus unterstützt Sie bei der bedarfsgerechten Betreuung der Angehörigen von Patientinnen und Patienten in der Sterbephase. Welche Informationen sollten Sie teilen? Wie ermitteln Sie besondere Bedarfe? Und wie können Sie die Angehörigen in die palliative Versorgung einbinden?
Die Palliativversorgung richtet sich auch an Angehörige von Menschen mit unheilbaren Erkrankungen, so definiert es zum Beispiel die WHO. Die notwendigen Schritte, um sie im Krankheitsverlauf im Blick zu behalten und wenn nötig bedarfsgerecht zu betreuen, werden im Beitrag anhand von Handlungsalgorithmen verdeutlich.
Die Fragestellungen bezüglich Inappetenz und Kachexie in der Palliativmedizin sind weitreichend. Die vorliegenden SOPs thematisieren die Bereiche „Risikobewertung der Mangelernährung“, „Diagnostik und ursachenspezifische Therapie“, „Therapie der tumorbedingten Kachexie“, „Angepasste und Kalorienbedarfgedeckte Ernährung“ und das Beenden der Ernährung und Flüssigkeitstherapie in der Finalphase.
Die SOP hat zum Ziel, die Versorgung Verstorbener und die Begleitung ihrer An- und Zugehörigen besonders außerhalb von Palliativstationen zu verbessern. Die dargestellten Abläufe sollen eine handhabbare Brücke schlagen zwischen Empfehlungen der S3-Leitlinie Palliativmedizin, formalen (juristischen) Anforderungen und nicht zuletzt „Best-practice“-Erfahrungen im Umgang mit den Verstorbenen und ihren An- und Zugehörigen.
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Ileus
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Handlungsalgorithmus
Um die unterschiedlichen Krankheitsursachen einer Darmpassagestörung richtig behandeln zu können, bedarf es einer korrekten Diagnose. In dieser Übersicht finden Sie Algorithmen, in denen nicht nur das Vorgehen zur Diagnosestellung, sondern auch die passende Therapie unter Berücksichtigung der Patientenwünsche zusammengestellt sind.
Die SOP Atemnot bei erwachsenen Palliativpatienten umfasst die Bereiche „Allgemeine und nichtpharmakologische Maßnahmen“, „Therapie der behandelbaren Ursachen“ und „Therapierefraktäre Atemnot“. Bei allen Maßnahmen sollten die Angemessenheit für die Situation des Patienten und sein Wille im Vordergrund stehen.
Bei palliativ versorgten Krebskranken tritt Übelkeit in ca. 70 % und Erbrechen in ca. 30 % auf. Oft folgen weitere Symptome, wie Anorexie, Schmerzen oder sozialer Rückzug. Die Ursachen sind oft vielfältig, sodass kausale und symptomatische Therapiestrategien häufig kombiniert werden müssen.
Die SOP „Subkutane Medikamentengabe und Infusionen in der erwachsenen Palliativmedizin Version II“ stellt das Thema mit dem Fokus aus Voraussetzungen für s.c.-Infusionsstelle und Anlage und Umgang mit s.c.-Zugang, Applikation von s.c.-Medikamenten umfassend und übersichtlich dar.
Bei einer Tumorerkrankung ist Schmerz ein häufig auftretendes Symptom. Eine Differenzierung zwischen tumorbedingten, tumortherapiebedingten und davon unabhängigen Schmerzen ist hierbei sinnvoll. Die vorliegende SOP „Schmerztherapie bei Patienten mit einer Tumorerkrankung in Palliativsituation“ soll einen kurzen Leitfaden zur Orientierung geben.
Verschiedene Ursachen können bei palliativ betreuten Patientinnen und Patienten eine akute Verwirrtheit oder ein Delir auslösen. Wie Sie diagnostisch vorgehen und wie Sie reversible Symptome behandeln können, ist im Standard Operating Procedure übersichtlich dargestellt.
Bei ethisch komplexen Fragestellungen oder hoher Ambivalenz im Festlegen der Therapieziele kann die Palliativstation den emotional geschützten Raum bieten. Anhand der SOP- Aufnahmekriterien auf die Palliativstation erhalten Sie einen Überblick über mögliche Aufnahmekriterien und die Priorisierung der Aufnahmedringlichkeit.
Die SOP Fatigue gibt Handlungsempfehlungen zur Risikobewertung, Anamnese, Diagnostik und kausaler und symptomatischer Therapie. In der Finalphase kann Fatigue eine Abschirmung des Patienten vor Leid bewirken, und eine Behandlung unerwünscht sein. Das Erkennen des Zeitpunkts, an dem diese nicht länger indiziert ist, ist deshalb wichtig.
Die SOP gibt einen umfassenden Überblick über Indikation, Anlage und Umgang mit s. c.-Systemen, Applikation von s. c.-Medikamenten, Arnzeimittelstabilität und –kompatibilitäten und umfasst darüber hinaus übersichtliche Tabellen zu Positivlisten und Mischbarkeit von Medikamenten.
Die 5 SOPs in diesem Bereich behandeln die Indikationsstellung zur palliativen Sedierung, Berücksichtigung der Entscheidungsfähigkeit, Formen und Durchführung der palliativen Sedierung, Kontinuierliche und intermittierende palliative Sedierung. Außerdem thematisiert der Artikel die Begleitung der Angehörigen, Palliative Sedierung bei psychischen und existenziellen Krisen.
Die Fragestellungen zum Umgang mit multiresistenten Erregern auf der Palliativstation werden in 5 SOPs umfassend dargestellt und umfassen MRE-Risiko-Bewertung, MRSA-Screening und Schutzmaßnahmen und Behandlung in den Gruppen Patient*innen, Personal, Besuchenden und der Umgebung.
Die SOP Depression soll eine kurz gefasste Handlungsempfehlung darstellen, um Patientinnen und Patienten mit V. a. eine Depression diagnostizieren und adäquat behandeln zu können. Wichtig ist dabei die Abgrenzung zu anderen häufig vorkommenden Belastungen wie z. B. Angst und Trauer und die individuelle Abstimmung der Therapie im Hinblick auf die Prognose.
Die SOP Angst soll als kurzgefasste Handlungsempfehlung Behandelnde dabei unterstützen, eine Angstsymptomatik bei Patientinnen und Patienten in palliativer Erkrankungs- und Therapiesituation differenziert zu diagnostizieren und individuell behandeln zu können.
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Zeitschrift
Die Onkologie
Organ der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Die Onkologie (vormals Der Onkologe) behandelt praxisnah Fragen zu Diagnose und Therapie onkologischer Erkrankungen. Besondere Berücksichtigung finden dabei die onkologisch arbeitenden Fachrichtungen Innere Medizin, Radiologie und Chirurgie. Die interdisziplinäre Zeitschrift richtet sich an onkologisch tätige Ärztinnen und Ärzte in Praxis und Klinik. Die Inhalte dieser Zeitschrift stehen sowohl im Online-Volltext wie auch im ePaper- und PDF-Format zur Verfügung.