Erschienen in:
18.11.2019 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Bedeutung der VI-RADS-Klassifikation für die Bildgebung beim Harnblasenkarzinom – Stand der Dinge
verfasst von:
V. Hechler, M. Rink, D. Beyersdorff, M. Beer, A. J. Beer, V. Panebianco, M. Pecoraro, C. Bolenz, Prof. Dr. med. G. Salomon
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Die initiale Diagnostik des Harnblasenkarzinoms basiert auf der Zystoskopie und der transurethralen Resektion (TUR) suspekter Läsionen in der Harnblase. Für die Ausbreitungsdiagnostik bei geplanter lokal kurativer Therapie ist ein akkurates Staging für die weitere Therapieplanung erforderlich. Diese Übersichtsarbeit fasst den aktuellen Status der Bildgebung mit Magnetresonanztomographie (MRT) und der sog. VI-RADS-Klassifikation („vesical imaging-reporting and data system“) zusammen und soll deren Potential aufzeigen. Die multiparametrische MRT (mpMRT) kann die Genauigkeit der lokalen Tumorausbreitung im Vergleich zur alleinigen konventionellen Bildgebung verbessern. VI-RADS standardisiert die Befundung des MRT-Stagings und klassifiziert die Wahrscheinlichkeit einer Muskelinvasion von Harnblasenkarzinomen in 5 Kategorien. Erste Daten sprechen für eine geringe Untersucherabhängigkeit. Die Durchführung prospektiver multizentrischer Studien ist jedoch notwendig für eine Validierung der VI-RADS-Klassifikation. Fortschritte in der funktionellen und molekularen bildgebenden Diagnostik sowie der Hybridbildgebung könnten die Genauigkeit für das klinische T‑ und N‑Staging beim Harnblasenkarzinom in Zukunft weiter verbessern.