Auch bei pT0: Blasenrezidiv-Kontrolle nicht vernachlässigen

Auch wenn sich nach neoadjuvanter Chemotherapie oder aggressiver TURBT keine Tumorzellen mehr in der Blase nachweisen lassen, entwickeln rund 7% der Blasenkrebskranken nach Roboter-assistierter Zystektomie im Laufe von 20 Monaten ein Rezidiv. Hinweis: Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Patientinnen und Patienten mit refraktärem Blasenkrebs wird in der Regel eine radikale Zystektomie mit bilateraler Entfernung der Beckenlymphknoten angeboten. Dennoch kommt es bei rund der Hälfte der Behandelten zu einem Rezidiv, zudem ist die klassische Op. mit einer erheblichen Morbidität verbunden, berichten Chirurginnen und Chirurgen um Dr. Ahmed Elsayed vom Roswell Park Comprehensive Cancer Center in New York. Letztere lässt sich mit einer Roboter-assistierten Op. deutlich mindern, und durch neoadjuvante Chemotherapien oder aggressive transurethrale Resektion (TURBT) wird nicht selten ein prognostisch günstiges pT0-Resultat erzielt. Ein Team um Elsayed hat nun anhand der Datenbank des International Robotic Cystectomy Consortium (IRCC) geschaut, wie häufig es nach einer Roboter-assistierten pT0-Resektion zu einer Wiederkehr des Tumors kommt. 5% mit Metastasen Die Ärztinnen und Ärzte konnten dazu Angaben von über 2500 Blasenkrebskranken mit Roboter-assistierter Zystektomie auswerten, bei 471 von ihnen ließ sich kein Tumor mehr in der Blase nachweisen. Die Betroffenen waren im Median 68 Jahre alt, der Männeranteil lag bei 79%, rund die Hälfte hatte einen klinischen T2-Tumor, 6% einen klinischen Lymphknotenbefall, dokumentiert in der Bildgebung, nach der Resektion wurde aber nur bei einem oder einer der Betroffenen ein befallener Lymphknoten festgestellt. 37% erhielten eine neoadjuvante Chemotherapie. Im Median 20 Monate nach der Op. hatten 3% der Blasenkrebskranken ein lokales Rezidiv und 5% Metastasen entwickelt, insgesamt waren 7% von einem Rezidiv betroffen. Patientinnen und Patienten mit Rezidiv waren nach der Resektion länger im Krankenhaus behandelt worden und mussten häufiger als solche ohne Rezidiv nachoperiert werden. Empfehlung der Redaktion Tumoren des Urogenitalsystems – Themenseite Von Prostatakarzinom über Blasenkrebs bis zu Nierentumoren: Diese Themenseite deckt das gesamte Spektrum der urologischen Onkologie ab. In einer multivariaten Analyse gingen erneute Operationen innerhalb von 30 Tagen mit einem fünffach, positive Lymphknoten mit einem rund zwölffach erhöhten Risiko für Rezidive einher. Die Sterberate war bei Niereninsuffizienz sowie bei erneuten Operationen rund dreifach erhöht. Für das Team um Elsayed weisen die Daten darauf hin, dass ein erheblicher Teil der Blasenkrebskranken mit pT0-Tumoren nach einer Roboter-assistierten radikalen Zystektomie ein Rezidiv entwickelt. Ärztinnen und Ärzte sollten daher auch nach einer pT0-Resektion die Betroffenen regelmäßig nachuntersuchen, dies werde jedoch häufig versäumt. Das Problem vergrößere sich insofern, als der Anteil der Blasenkrebskranken mit einer pT0-Resektion dank neoadjuvanter Therapien und aggressiver TURBT zunehme. So sei dieser Anteil in der IRCC-Datenbank zwischen 2004 und 2017 von rund 10% auf 25% gestiegen, eine neoadjuvante Chemotherapie erhielten 2017 insgesamt 42% der Betroffenen, zehn Jahre zuvor waren es noch 10%. Das Wichtigste in Kürze Frage: Wie häufig kommt es bei Blasenkrebskranken nach einer Roboter-assistierten radikalen Zystektomie zu Rezidiven? Antwort: In einer Datenbankanalyse war dies bei 7% der Fall. Bedeutung: Ärztinnen und Ärzte sollten daher auch nach einer pT0-Resektion die Betroffenen regelmäßig nachuntersuchen. Einschränkung: Retrospektive Analyse.

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