Erschienen in:
11.05.2022 | Harnblasenkarzinom | Topic
Rationale Nachsorge des nicht-muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms
verfasst von:
N. von Landenberg, N. Benderska-Söder, E. Bismarck, K. Kernig, E. Erne, P. J. Goebell, Prof. B. J. Schmitz-Dräger
Erschienen in:
best practice onkologie
|
Ausgabe 5/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Nachsorge des nicht-muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms (NMIBC) stellt eine nicht abschließend gelöste Herausforderung an den Urologen dar. Dabei muss sich die Intensität der Nachsorge am Rezidiv- bzw. Progressionsverhalten des Tumors einerseits und der individuellen Situation des Patienten andererseits orientieren.
Material und Methoden
Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich mit der aktuellen Datenlage, der gültigen S3-Leitlinie und den verfügbaren Instrumenten zur Detektion von Rezidiven und Progression unter Berücksichtigung von Tumorstadien und Malignitätsgrad.
Ergebnisse
Grundsätzlich werden Urethrozystoskopie, Bildgebung und die Urinzytologie empfohlen, allerdings erscheinen die Empfehlungen bei sog. intermediärem Risikoprofil zu weitgehend. Situationsbedingt könnten Urinmarker die Nachsorge optimieren, wobei Ergebnisse aus prospektiv-randomisierten Studien bislang ausstehen.
Schlussfolgerung
Die aktuelle Nachsorge des NMIBC ist invasiv, mit dem Risiko von Nebenwirkungen behaftet und kostentreibend. Angesichts fehlender wissenschaftlicher Evidenz beruhen Empfehlungen zur Nachsorge des NMIBC naturgemäß auf Expertenmeinung. Insbesondere bei Patienten mit intermediärem Risikoprofil erfolgt nach Ansicht der Autoren derzeit eine Überdiagnostik. Erste prospektive, markerbasierte Studien laufen und werden zeitnah hilfreich sein, die Datenlage in diesem für die urologische Praxis relevanten Sektor zu verbessern.