Erschienen in:
14.11.2016 | Gicht | PHARMAFORUM
Hyperurikämie
Harnsäure: Referenzwert ist nicht gleich Zielwert
verfasst von:
Dr. Michael Hubert
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
|
Ausgabe 20/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
_ Wenn ein Patient gerötete Gelenke und im Ultraschall die für eine Gicht typischen Doppelkonturzeichen hat, so muss die Diagnose Gicht lauten, auch wenn der Harnsäurewert im vom Labor genannten Referenzbereich liegt, scheinbar also normal ist, betonte Prof. Monika Reuss-Borst, Bad Kissingen. „Gicht bedeutet, dass sich Harnsäurekristalle ablagern“, erinnerte die Rheumatologin. „Harnsäure kristallisiert oberhalb des Sättigungspunkts im Gewebe aus.“ Bei Körpertemperatur und normalem pH-Wert liege der Sättigungspunkt bei 6,5 mg/dl. Bei abnehmender Temperatur und sinkendem pH-Wert sinkt auch der Sättigungspunkt der Harnsäure. „Bei 35° Celsius liegt der Sättigungspunkt bei nur noch bei 6,0 mg/dl“, so Reuss-Borst. Das sei ein Grund, warum bei Gichtpatienten häufig das Großzehengrundgelenk betroffen ist. Auch am Ohr zeigten sich oft Tophi („Gichtperlen“). Denn in der Peripherie ist es kälter. …