Erschienen in:
02.02.2017 | Szintigrafie | CME
Harnwegsinfekte bei Kindern
verfasst von:
E. Lellig, M. Apfelbeck, J. Straub, A. Karl, S. Tritschler, C. G. Stief, M. Riccabona
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Harnwegsinfekte (HWI) sind die häufigsten bakteriellen Infektionen im Kindesalter. Diese imponieren jedoch häufig mit unspezifischen Symptomen wie Trinkschwäche, Unterbauchschmerzen oder einer neu aufgetretenen Enuresis nocturna. Die Art der Uringewinnung spielt eine entscheidende Rolle zur Diagnosesicherung. Bei nicht toilettentrainierten Kindern sollte die Uringewinnung mittels Katheterurin oder suprapubischer Punktion erfolgen. Bei toilettentrainierten Kindern ist Mittelstrahlurin zur mikrobiologischen Untersuchung ausreichend. Die rasche Einleitung einer antibiotischen Therapie ist essenziell zur Verhinderung von Parenchymnarben der Nieren. Mittel der Wahl sind hierbei Cephalosporine der 3. Generation. Viele Kinder mit rezidivierenden HWI weisen einen vesikoureteralen Reflux (VUR) auf. Die Vorgehensweise zur Diagnosesicherung eines VUR wird in den einzelnen Ländern unterschiedlich gehandhabt. In Deutschland wird überwiegend die „Bottom-up“-Strategie verfolgt. Diese beinhaltet zunächst die Durchführung eines Miktionszystourethrogramms und im Falle eines Refluxnachweises im Anschluss den Ausschluss oder Nachweis von Parenchymnarben mittels DMSA-Szintigraphie.