Erschienen in:
01.03.2014 | Vaskuläre Sonographie
Hat die Farbduplexsonographie noch eine Bedeutung gegenüber der Kontrastmittelsonographie in der Endoleak-Diagnostik nach EVAR?
verfasst von:
Dr. W. Schäberle, G.R. Heim, L. Leyerer
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die Mehrphasen-CT-Angiographie (CTA) wird als Goldstandard in der Nachkontrolle nach EVAR betrachtet. Die farbkodierte Duplexsonographie (FKDS) liefert demgegenüber in Studien geringere Sensitivitäten in der Diagnostik von Endoleaks, die Kontrastmittelsonographie (CEUS) liefert jedoch der CTA vergleichbare Treffsicherheiten. Es stellt sich die Frage, ob die FKDS noch eine Bedeutung in der Verlaufskontrolle hat.
Material und Methoden
Kritisches Review der vorliegenden Literatur zwischen 1998 und 2013 mit Vergleich der eigenen Ergebnisse zur Wertigkeit der FKDS und der Frage, ob die dopplersonographische Beurteilung der Hämodynamik einen Beitrag zur Rupturgefahr von Typ-II-Endoleaks liefern kann.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die FKDS zeigt Sensitivitäten und Spezifitäten von über 95 % in der Detektion von Typ-I- und Typ-III-Endoleaks, bei Typ-II-Endoleaks liegen sie in Studien zwischen 60 und 100 %. Als Vorteile gegenüber CEUS und CTA kann die FKDS über Strömungscharakter und Strömungsgeschwindigkeit (gemessen im Ostium des Endoleaks) jedoch die Hämodynamik im Endoleak bewerten, zwischen High- und Low-flow-Endoleaks differenzieren, darstellen, ob mehrere Endoleaks vorliegen und somit ergänzende Informationen zur Rupturgefahr liefern. Rupturungefährliche Endoleaks mit hoher Spontanthrombosierungsrate zeigen Pendelströmungen (bidirektional) mit Geschwindigkeiten unter 50 cm/s. In der Detektion von therapierelevanten Endoleaks ist die FKDS als Verlaufskontrolle nach EVAR bei ausreichenden Schallbedingungen und adäquater Geräteeinstellung ausreichend. In Zweifelsfällen muss der Befund mit CEUS oder CTA kontrolliert werden.