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09.04.2018 | Haut und Ernährung | Nachrichten

Die Haut gesund essen

Nutraceuticals im Focus – Teil I

verfasst von: Dr. Miriam Sonnet

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Welche Bestandteile von Nahrungsmitteln sind besonders gut für die Haut? Ein neues Review gibt einen Überblick. Im Fokus stehen zunächst Aminosäuren, Carotinoide und Fettsäuren.

Unter dem Begriff „Nutraceuticals“ versteht man Nahrungsmittel- und Bestandteile, die die Gesundheit positiv beeinflussen [1,2]. Auch die Haut kann durch die Aufnahme bestimmter Aminosäuren, Carotinoide und Fettsäuren profitieren. In einem Review stellen die Autoren um Skylar A. Souyoul einige dieser Neutraceuticals in den Vordergrund und erläutern deren möglichen Benefits.

Aminosäuren: ​​​​​​​N-Acetylcystein

Die Aminosäure N-Acetylcystein wird vom Körper in Glutathion, ein Antioxidans, umgewandelt. Wie Sekhar et al berichten, haben ältere Menschen signifikant niedrigere intrazelluläre Glutatihon-Level als jüngere Personen [2,3]. Nach einer zweiwöchigen Supplementation mit Cystein und Glycin nahm die Konzentration an Glycin, Cystein und Glutathion in roten Blutzellen zu. Zudem verringerten sich die Marker für oxidativen Stress. Dennoch gibt es bisher keine empfohlene Tagesdosis (RDA, recommended dietary allowance) des Food and Nutrition Board des Institute of Medicine.

Carotinoide

Carotinoide können vom Körper nicht selbst hergestellt und müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie schützen die Haut vor oxidativem Stress.

β-Carotin

β-Carotin ist ein Vorläufer von Vitamin A und schützt Zellen vor freien Radikalen und Sonnenbrand. Auch erhöht es die minimale Erythemdosis (MED). Bei Mäusen wurde ein Schutz vor Faltenbildung nachgewiesen [2,4]. Die längere Einnahme von β-Carotin ist allerdings mit einem erhöhten Lungenkrebsrisiko assoziiert. Weitere Studien müssen daher klären, welche Konzentrationen des Carotinoids für die tägliche Einnahme optimal sind.

Lutein und Zeaxanthin

In Augen und Haut schützen Lutein und Zeaxanthin vor Schäden durch blaues Licht und freien Radikalen. Eine Studie demonstriert, dass die tägliche Einnahme von 10 mg Lutein und 2 mg Zeaxanthin den Hautton und die Leuchtdichte nach zwölf Wochen signifikant verbessert und die MED erhöht [2,5]. Andere Untersuchungen zeigten, dass beide Carotinoide Keratinozyten vor Photoaging schützen und die Lipidperoxidation der Haut verringern. Wie β-Carotin können auch Lutein und Zeaxanthin vom Körper nicht synthetisiert werden.

Bisher gibt es  vom Food and Nutrition Board des Institute of Medicine keine RDA-Werte. In vorherigen Studien wird jedoch die Einnahme von 6-10 mg Lutein und 2 mg Zeaxanthin täglich empfohlen. Laut American Optometric Association ist es sinnvoll, 10 mg Lutein und 2 mg Zeaxanthin täglich einzunehmen, wenn die Aufnahme durch die Ernährung nicht ausreicht. Das soll das Risiko einer Makuladegeneration und eines Katarakts verringern.

Lycopin

Der Konsum von Tomatenpaste, die reich an Lycopin ist, verringert laut Studien die UV-induzierten Erytheme und die MMP (Matrix Metalloproteinase)-1-Aktivität. Das MMP-Enzym ist in den Abbau von Kollagen involviert. Höhere Lycopinkonzentrationen in der Haut sollen diese geschmeidiger machen [2,4,6]. Bisher gibt es  vom Food and Nutrition Board des Institute of Medicine keine Empfehlungen.

Fettsäuren: α-Linolsäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA)

Die drei Omega-3-Fettsäuren verhindern die Bildung proinflammatorischer Zytokine wie Prostaglandin und Leukotrienen. Studien zeigen eine reduzierte UV-induzierte Inflammation nach Supplementation von Fettsäuren. Die MED ist nach der täglichen Einnahme von 4 g EPA täglich erhöht [2,7]. Bisher gibt es auch bei den Fettsäuren keine RDA-Werte vom Food and Nutrition Board des Institute of Medicine. Allerdings existieren Werte für den „adequate intake“ (AI):

  • Linolsäure: 17 g täglich (Männer) bzw. 12 g täglich (Frauen) bei Personen zwischen 19 und 50 Jahren; 14 g / 11 g für Personen ab dem Alter von 51 Jahren
  • ALA: 1,6 g (Männer) bzw. 1,1 g (Frauen) ab dem Alter von 19 Jahren

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07.05.2018 | Haut und Ernährung | Nachrichten

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Sogenannte Nutraceuticals sind Bestandteile von Nahrungsmitteln, die einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Unter anderem zählen Mineralien, Polyphenole und Vitamine dazu. Aber gibt es tatsächlich wissenschaftliche Evidenz, dass diese auch wirken?

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Literatur

Quelle

Souyoul, S.A., Saussy, K.P. & Lupo, M.P. Dermatol Ther (Heidelb) (2018) 8: 5-16.

Literatur

1. Chauhan B, Kumar G, Kalam N, Ansari SH. Current concepts and prospects of herbal nutraceutical: a review. J Adv Pharm Technol Res. 2013;4:4–8.
2. Souyoul, S.A., Saussy, K.P. & Lupo, M.P. Dermatol Ther (Heidelb) (2018) 8: 5-16.
3. Sekhar RV, Patel SG, Guthikonda AP, Reid M, Balasubramanyam A, Taffet GE, Jahoor F. Deficient synthesis of glutathione underlies oxidative stress in aging and can be corrected by dietary cysteine and glycine supplementation. Am J Clin Nutr. 2011;94:847–53.
4. Evans JA, Johnson EJ. The role of phytonutrients in skin health. Nutrients. 2010;2:903–28.
5. Juturu V, Bowman JP, Deshpande J. Overall skin tone and skin-lightening-improving effects with oral supplementation of lutein and zeaxanthin isomers: a double-blind, placebo-controlled clinical trial. Clin Cosmet Investig Dermatol. 2016;9:325–32.
6. Darvin M., Patzelt A., Gehse S., Schanzer S., Benderoth C., Sterry W., Lademann J. Cutaneous concentration of lycopene correlates significantly with the roughness of the skin. Eur. J. Pharm. Biopharm. 2008;69:943–947.
7. McCusker MM, Grant-Kels JM. Healing fats of the skin: the structural and immunologic roles of the omega-6 and omega-3 fatty acids. Clin Dermatol. 2010;28:440–51.

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