Erschienen in:
01.12.2010 | Leitthema
Hautinfektionen in der Schwangerschaft
verfasst von:
Univ.-Doz. Dr. R.R. Müllegger, M. Glatz
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2010
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Zusammenfassung
Es werden beispielhaft je eine virale (Varicella-Zoster-Virus, VZV), eine bakterielle (Lyme-Borreliose) und eine parasitäre (Skabies) Infektion in der Schwangerschaft mit ihrer Bedeutung für Mutter und/oder Kind sowie das jeweilige therapeutische Management dargestellt. VZV-Infektionen führen zu sehr unterschiedlichen Szenarien abhängig vom Immunstatus der Mutter und dem Infektionszeitpunkt. Herpes zoster bei einer Schwangeren stellt in der Regel keine Gefahr dar und muss selten therapiert werden. Die VZV-Infektion einer seronegativen Mutter kann jedoch zu schwer verlaufenden Varizellen der Schwangeren und Schädigung des Fetus (kongenitales Varizellensyndrom) bei frühem Infektionszeitpunkt oder neonatalen Varizellen bei perinataler Infektion führen. In diesen Fällen ist eine prompte Therapie mit Aciclovir oder ggf. mit VZV-Immunglobulin obligat. Bei der Lyme-Borreliose kann eine Schädigung des Fetus durch eine effektive antibiotische Therapie verhindert werden. Mittel der Wahl ist Amoxicillin. Doxycyclin ist kontraindiziert. Skabies ist eine wichtige Differenzialdiagnose juckender Dermatosen in der Schwangerschaft und ist topisch mit Permethrin 5% zu behandeln.